Spark Award 2024: Verfahren zum Recycling von seltenen Erdmetallen auszeichnet

Um die Technologie zu vermarkten, haben die Forschenden bereits ein Start-up namens Reecover gegründet

26.11.2024
Romel Janeski / NZZ Connect

Marie Amelie Perrin und Victor Mougel (Mitte) gewinnen den Spark Award 2024. Hier im Bild zusammen mit Vanessa Wood, Vizepräsidentin für Wissenstransfer und Wirtschaftsbeziehungen, und Stefan Lux, Leiter ETH transfer.

Der Preis für die vielversprechendste Erfindung des vergangenen Jahres geht an Marie Amélie Perrin und Victor Mougel. Sie haben eine Methode entwickelt, mit der sich Seltene Erden effizient aus Elektroschrott zurückgewinnen lassen.

Seltene Erden sind aus der modernen Elektronik nicht wegzudenken. Sie stecken beispielsweise in Leuchtstofflampen, Flachbildschirmen und Magneten von Festplatten. Zudem sind diese Elemente auch für die Energiewende unerlässlich. So werden sie etwa zur Herstellung von Generatoren für Windkraftanlagen verwendet.

Bisher werden diese Elemente kaum rezykliert, weil sie sich nur mit einem enormen Aufwand an Energie und Chemikalien trennen lassen. Das Problem liegt in der chemischen Ähnlichkeit der Elemente. Die ETH-Doktorandin Marie Perrin und ihr Doktorvater Victor Mougel haben eine Methode entwickelt, mit der sich die Elemente effizient trennen lassen. Sie wurde als vielversprechendste Erfindung des Jahres mit dem Spark Award 2024 ausgezeichnet.

Abhängigkeit von Lieferanten reduzieren

Die Jury zeigte sich in ihrer Würdigung überzeugt, dass diese Methode den Weg für ein effizienteres Recycling von seltenen Erden ebnet. Der Übergang vom Labor zum Markt sei vielversprechend und damit auch die Wirkung der Erfindung. «Wenn unser Elektronikschrott zu einer Ressource wird und nicht mehr auf der Mülldeponie landet, nimmt unsere Abhängigkeit von externen Beschaffungsquellen ab», begründete Jurymitglied Olivier Enger, Senior Innovation Manager bei BASF.

«Für mich ist dieser Award eine grosse Ehre», sagte Marie Perrin. Sie wies darauf hin, dass die Finalprojekte alle grossartig, aber auch sehr unterschiedlich waren und dass sie die Diversität der ETH aufzeigten. Dass ihre Technologie den ersten Preis gewonnen hat, reflektiere sicher auch das wachsende Bewusstsein im Umgang mit Ressourcen.

Um die Technologie zu vermarkten, haben die Forschenden bereits vor eineinhalb Jahren ein Start-up namens Reecover gegründet. Der Name ist von «Rare elements recovery» abgeleitet. «Nachdem ich vor einer Woche mein Doktorat abgeschlossen habe, kann ich mich nun voll dem Aufbau des Start-ups widmen», freut sich Marie Perrin.

Spark Award erstmals am ETH Industry Day verliehen

Die Verleihung des Spark Awards war der krönende Abschluss des ETH Industry Day, der dieses Jahr im Kongresshaus Zürich über die Bühne ging, und zwar als Teil von Open-i. Die ETH Zürich war offizielle Partnerin der Nachfolgeveranstaltung des Swiss Innovation Forums von NZZ Connect.

Open-i bot ein Programm mit rund 80 Referaten und 90 Ausstellungsständen und verzeichnete über 1000 Teilnehmende. «Für uns war der diesjährige Industry Day ein voller Erfolg», sagt Jeannine Pilloud, die als Leiterin Partnership for Innovation der ETH Zürich diesen Anlass verantwortet. Auch die Forschenden und Vertreter:innen der Spin-off-Firmen auf der Bühne und an den Ausstellungsständen zeigten sich zufrieden mit dem neuen Austragungsort.

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