Dürr erreicht positives Nachsteuerergebnis im dritten Quartal
Kräftige Erholung im Maschinenbaugeschäft
Ralf Dieter, Vorstandsvorsitzender der Dürr AG: “Dürr hat die Schlagzahl bei Umsatz und Ergebnis wie angekündigt erhöht und liegt voll im Plan. Allein im dritten Quartal wurden über 90% des EBIT für die ersten neun Monate realisiert. Wir werden im vierten Quartal weiter zulegen und unsere Jahresziele erreichen. Nach dem Anlagenbaugeschäft haben sich nun auch das Maschinenbaugeschäft und der Service stark erholt. Allein das Service-Geschäft legte in den ersten drei Quartalen um 37% zu und erreichte 30% vom Umsatz“.
Der Auftragsbestand stieg zum 30. September 2010 gegenüber dem Vorjahresstichtag um 330,1 Mio. € auf 1.257,3 Mio. €. Dies entspricht rechnerisch gut einem Jahresumsatz.
China ist weiterhin der mit Abstand wichtigste Einzelmarkt für Dürr. Seit Jahresbeginn erhielt der Maschinen- und Anlagenbauer dort Aufträge im Wert von 376 Mio. €; das ist mehr als ein Drittel des Auftragseingangs. Auch in Brasilien und Indien entwickelte sich die Auftragslage erfreulich. In Summe stammen über 60% des Bestellvolumens aus den Emerging Markets Asiens, Osteuropas und Lateinamerikas.
Dürr reagiert auf den Nachfrageboom mit einem Personalaufbau in den Emerging Markets; mittlerweile arbeiten dort 27% der Belegschaft. Allein in China wurden seit Jahresbeginn 130 zusätzliche Mitarbeiter eingestellt, dort beschäftigt der Konzern über 800 Mitarbeiter. Erstmals seit Ausbruch der Wirtschaftskrise hat sich die Belegschaft im Gesamtkonzern vergrößert, zum Ende des dritten Quartals wuchs sie auf 5.825 Personen. In Deutschland, wo zurzeit 2.940 Mitarbeiter beschäftigt sind, werden wieder Einstellungen in moderatem Umfang vorgenommen.
Durch die starke Geschäftsausweitung erhöhte sich das Nettoumlaufvermögen zum 30. September 2010. Daher verringerte sich der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in den ersten drei Quartalen auf -33,4 Mio. € (Vorjahr: 1,3 Mio. €). Der Nettofinanzstatus reduzierte sich vor diesem Hintergrund auf -57,5 Mio. € (31.12.2009: +3,0 Mio. €). Für die nächsten Quartale rechnet Dürr mit einem leichten Anstieg der Finanzverschuldung aus dem operativen Geschäft. Das Management des Nettoumlaufvermögens hat weiterhin hohe Priorität.
Die Eigenkapitalquote lag zum 30. September 2010 unter Berücksichtigung des Ende Oktober erfolgten Rückkaufs der Altanleihe aus dem Jahr 2004 bei rund 28%; vor Jahresfrist hatte sie 32% betragen.
Dürr beabsichtigt, seine im September 2010 platzierte neue Anleihe noch im vierten Quartal um 50 bis 75 Mio. € aufzustocken. Der Ausgabekurs der Aufstockungstranche wird an die aktuellen Kapitalmarktverhältnisse angepasst, ansonsten gelten dieselben Bedingungen wie bei der ursprünglichen Emission im September. Die Erlöse aus der Aufstockungstranche sollen vor allem für den Ausbau des Geschäfts mit Umwelt- und Energietechnik verwendet werden. In diesem Bereich prüft Dürr zurzeit verschiedene Akquisitionsmöglichkeiten. Dürr-Finanzvorstand Ralph Heuwing zur geplanten Anleiheaufstockung: „Die Anleiheemission im September war ein voller Erfolg. Mit der Aufstockungstranche wollen wir daran anknüpfen und unser Wachstum in zukunftsorientierten und ertragsstarken Geschäftsfeldern finanzieren."
Dürr geht davon aus, dass der Geschäftsverlauf im vierten Quartal 2010 nahtlos an die positive Entwicklung des dritten Quartals anknüpft. Für das Gesamtjahr 2010 wird ein Plus von 15% bis 20% beim Auftragseingang erwartet; den Umsatz will der Konzern um 9% bis 12% steigern. Bisher erwartete das Unternehmen Wachstumsraten von mindestens 15% beim Auftragseingang und mindestens 7% beim Umsatz. Das Ergebnis nach Steuern wird voraussichtlich leicht positiv ausfallen.