Kohlendioxid-Abscheidung aus Erdgas: Neue Technologie ermöglicht Einsparung von Energie und Kosten
Kooperation von JGC, INPEX und BASF erfolgreich
Die so genannte Hochdruck-Sauergasabtrenntechnik (Englisch: High Pressure Acid Gas Capture Technology, kurz HiPACT) wurde von JGC und BASF entwickelt. Die Versuche begannen im August 2010 in der Erdgasanlage „Koshijihara“ der INPEX in der japanischen Stadt Nagaoka, einer der größten derartigen Anlagen Japans.
„Wir wissen es sehr zu schätzen, dass uns die INPEX die Erprobung der neuen Technologie in einer laufenden Erdgasanlage ermöglicht hat. Wir haben den ausgezeichneten Energiespareffekt der Technologie erfolgreich nachgewiesen, mit dem wir auf die bestehende Nachfrage zielen“, sagt Takashi Yasuda, Executive Officer und Senior General Manager, Research & Development Division, JGC.
„INPEX strebt eine möglichst weitgehende Reduzierung des Energieverbrauchs an. Die neue Technologie bietet sehr gute Möglichkeiten für bessere Energieeinsparungen. Zugleich verbessert sie unsere CO2-Bilanz und trägt zur Senkung der Treibhausgasemissionen bei“, ergänzt Kazuo Yamamoto, Executive Officer und Vice President, Technical Division, INPEX.
„Dieser Testlauf war ein entscheidender Meilenstein auf dem Weg zur Vermarktung einer neuen Technologie, für die es seit geraumer Zeit Bedarf gibt“, sagt Dr. Andreas Northemann, Leiter des Gaswäschegeschäfts im Unternehmensbereich Intermediates der BASF.
Bei der Kohlendioxid-Abscheidung Energie sparen
Das als Energieträger immer bedeutendere Erdgas enthält bei der Förderung oft CO2, das normalerweise direkt an der Gasquelle weitgehend entfernt wird. Bei der Abtrennung wird ein von der BASF entwickeltes aminbasiertes Lösemittel eingesetzt, das das CO2 aus dem mit hohem Druck austretenden Gas vorübergehend aufnimmt. Das Lösemittel wird anschließend unter niedrigem Druck regeneriert und in den Prozess zurückgeführt, doch die Regenerierung ist energieaufwändig. Das dabei frei werdende CO2 wird bislang in die Umgebung abgegeben.
Alternativ dazu kann das CO2 nach der Abtrennung vom Erdgas auch der unterirdischen Speicherung zugeführt werden. Dazu bedarf das CO2 zunächst wieder einer Verdichtung auf hohen Druck. Dies geschieht bislang mit hohem zusätzlichem Energieaufwand, der sich mit dem neuen Verfahren erheblich reduzieren lässt. Das Verfahren arbeitet mit einem Lösemittel, das hohe Drücke und damit einhergehende höhere Temperaturen bei der Regeneration schadlos übersteht und so im Abscheideprozess stabil bleibt. Die neue Technologie kann entsprechend mit höherem Druck arbeiten. Dadurch wird der Aufwand für die CO2-Verdichtung reduziert, die für das Einpressen in den Boden Voraussetzung ist. Die Folge: Mit dem Lösemittel lässt sich der Energieeinsatz für dessen Rückgewinnung reduzieren. Im Vergleich zu herkömmlichen Lösemitteln weist es überdies eine ausgezeichnete CO2-Aufnahmefähigkeit auf.