Degussa: Von Goldscheideanstalt zum Spezialchemieriesen

15.08.2002

Düsseldorf (dpa) - Die Degussa AG ist der weltweit größte Spezialchemieanbieter mit einem Umsatz von knapp 13 Milliarden Euro und gut 53 000 Beschäftigte (2001). Die Wurzeln des Düsseldorfer Konzerns liegen aber nicht am Rhein, sondern an Spree und Main. Die älteste Keimzelle ist die Goldschmidt AG, die vor 155 Jahren in Berlin mit einer Chemiefabrik startete.

Als Namensgeber setzte sich bis heute die Deutsche Gold- und Silber-Scheideanstalt (Degussa) durch, die vor 129 Jahren in Frankfurt/Main gegründet wurde. Die dritte Unternehmenslinie ist die Bayerische Stickstoff-Werke AG, Berlin, die vor 94 Jahren aus der Taufe gehoben wurde und in Trostberg (Bayern) die Produktion aufnahm.

Als großer Schmelztiegel erwies sich die Fusion der Mischkonzerne VEBA und VIAG zu E.ON im Jahr 2000. So wurden auch die Chemietöchter Degussa-Hüls und SKW Trostberg zur Degussa AG verschmolzen. Es entstand das drittgrößte Chemieunternehmen Deutschlands nach BASF und Bayer. Die E.ON-Tochter stieß Randaktivitäten ab und erlöste hierfür Mittel zur Stärkung des Kerngeschäftes (Feinchemikalien für die Pharmaindustrie, Lacke und Kunststoffe sowie Bauchemikalien).

Degussa-Großaktionär E.ON (64,5 Prozent) will sich im Zuge der Übernahme der Essener Ruhrgas AG von seiner Tochterfirma trennen. Dabei soll Degussa in zwei Schritten an die RAG, die frühere Ruhrkohle AG, verkauft werden und dem Bergbaukonzern ein neues Standbein geben.

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