3,3 Millionen EU-Förderung für Alternativen zu Tierversuchen
EU und Kosmetikindustrie fördern saarländische Forschung
Eine Million Tierversuche werden jährlich in der EU zur Sicherheitsüberprüfung von Substanzen in der Chemie-, Pharma- und Kosmetikbranche durchgeführt. Vor allem die Versuche für die Kosmetikindustrie stehen dabei in der Kritik. Die EU reagiert: Ab 2013 gibt es ein Vermarktungsverbot für alle mit Hilfe von Tierversuchen entwickelten Kosmetikprodukte und deren Inhaltsstoffe. Laut Experten ist es mit den bisherigen Ansätzen nicht möglich, das hochgesteckte Ziel in zwei Jahren zu erreichen.
EU und Kosmetikindustrie versuchen nun in einem gemeinsamen finanziellen Kraftakt alternative in-vitro-Toxizitätstests zu entwickeln. Mit 50 Millionen Euro unterstützen sie sechs wissenschaftliche Clusterprojekte in der europäischen Forschungsinitiative SEURAT (Safety Evaluation Ultimately Replacing Animal Testing). Neuartige Verfahren zur Vermeidung von Tierversuchen in der Kosmetikindustrie sollen dort generiert werden.
Das mit über neun Millionen Euro geförderte Projekt „Notox“ wird zu gleichen Teilen von der EU Kommission und dem Verband der Europäischen Kosmetikindustrie (Colipa) unterstützt. Es zielt darauf ab, innovative Techniken zur Vorhersage von Toxizität zu etablieren und Modelle zu entwickeln, die zukünftig zur Verträglichkeitsprüfung kosmetischer Substanzen eingesetzt werden können. Ein Drittel der Förderung, etwa 3,3 Millionen Euro, fließt in die Forschung und Koordination des Projekts nach Saarbrücken.
Die Projektkoordination übernimmt Professor Dr. Elmar Heinzle, Leiter der Technischen Biochemie an der Universität des Saarlandes in Kooperation mit der Eurice GmbH, die ihn in seiner verwaltungstechnischen und organisatorischen EU-Arbeit unterstützt. Mit dem Lehrstuhl für Genetik/Epigenetik und dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz sind zwei weitere hochkarätige Gruppen aus den Schwerpunktbereichen Lebens- und Computerwissenschaften des Standorts Saarbrücken an dem auf fünf Jahre angelegten Projekt beteiligt.
Neben den Saarbrücker Partnern arbeiten an dem Projekt neun weitere führende Forschungsinstitute und Unternehmen aus Frankreich, Großbritannien, Deutschland, Schweden, den Niederlanden und Israel.
Die enge multidisziplinäre und internationale Zusammenarbeit im Rahmen von Notox“ und den anderen Cluster-Projekten soll ein besseres Verständnis toxikologischer Langzeiteffekte ermöglichen und dazu beitragen, dass neuartige Modelle mit größerer Vorhersagekraft etabliert werden können.
Meistgelesene News
Organisationen
Weiterführender Link
Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft

Holen Sie sich die Chemie-Branche in Ihren Posteingang
Mit dem Absenden des Formulars willigen Sie ein, dass Ihnen die LUMITOS AG den oder die oben ausgewählten Newsletter per E-Mail zusendet. Ihre Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Die Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch die LUMITOS AG erfolgt auf Basis unserer Datenschutzerklärung. LUMITOS darf Sie zum Zwecke der Werbung oder der Markt- und Meinungsforschung per E-Mail kontaktieren. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit ohne Angabe von Gründen gegenüber der LUMITOS AG, Ernst-Augustin-Str. 2, 12489 Berlin oder per E-Mail unter widerruf@lumitos.com mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. Zudem ist in jeder E-Mail ein Link zur Abbestellung des entsprechenden Newsletters enthalten.