Fukushima: Innerer Druckbehälter möglicherweise beschädigt
(dpa-AFX) Im Atomkraftwerk Fukushima ist es am Dienstag erneut zu einer Explosion gekommen. Dabei wurde möglicherweise der innere Druckbehälter beschädigt, meldeten die japanische Nachrichtenagentur Kyodo und der Rundfunksender NHK. Danach sei in der Umgebung erhöhte Radioaktivität gemessen worden. Der Grenzwert sei überschritten worden. Es bestehe aber keine unmittelbare Gefahr für die menschliche Gesundheit.
Es sei unklar, ob Dampf oder flüssiges Wasser ausgetreten sei, berichtete der Sender NHK. Im Unterschied zu den ersten beiden Explosionen am Samstag und Montag sei diesmal offenbar nicht nur das äußere Reaktorgebäude, sondern auch der innere Druckbehälter beschädigt worden.
Zum Zeitpunkt der Explosion herrschte nach Angaben von Meteorologen Nordwind. Dies würde bedeuten, dass radioaktive Teilchen nach Süden in Richtung Tokio gelangen könnten. Die japanische Hauptstadt liegt 260 Kilometer südwestlich von Fukushima Eins. Nach der Explosion im Atomkraftwerk ist nach Angaben der Nachrichtenagentur Kyodo bei Ibaraki südlich von Fukushima erhöhte radioaktive Strahlung gemessen worden. Die Gegend liegt nördlich von Tokio.
Die Betreiberfirma Tepco sprach am Dienstag von einer «sehr schlimmen Szenario». Nach der Explosion habe man damit begonnen einen Teil der Arbeiter in Sicherheit zu bringen. Am Reaktor 2 des Atomkraftwerkes in Fukushima hat eine Teilevakuierung begonnen. Einige Arbeiter seien bereits in Sicherheit gebracht worden, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf den AKW-Betreiber Tepco. Wie viele Menschen noch in der Gefahrenzone sind, war zunächst unklar.
Ein Sprecher der Betreibergesellschaft Tepco teilte auf einer im japanischen Fernsehen übertragenen Pressekonferenz mit, nach dem Explosionsgeräusch um 6.15 Uhr Ortszeit (22.15 Uhr MEZ) habe man einen Druckabfall im Reaktorbehälter festgestellt. Dies deute darauf hin, dass die innere Druckkammer des Reaktors beschädigt worden sei. Im Atomkraftwerk Fukushima seien noch 50 Mitarbeiter, erklärte der Betreiber Tepco. Diese bemühten sich darum, die Stabilität der Anlage zu sichern.
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