FIZ Chemie droht das Aus
Leibniz-Senat empfiehlt die Einstellung der Förderung
Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft hat zu vier Einrichtungen Stellung genommen. In drei Fällen attestierte er hohe Leistungen und empfahl Bund und Ländern, die Einrichtungen weiterhin gemeinsam zu fördern. Im Fall des FIZ Chemie empfiehlt der Senat jedoch, die gemeinsame Förderung nicht fortzuführen.
Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft empfiehlt Bund und Ländern die Beendigung der gemeinsamen Förderung des Fachinformationszentrums Chemie (FIZ Chemie). Bereits 2004 hatte er darauf hingewiesen, dass sich die vergleichsweise kleine Informationsinfrastruktur-Einrichtung, die sich der Recherche und Bereitstellung wissenschaftlicher Literatur zu Themen aus der Chemie widmet, strategisch positionieren müsse, um auf dem sich rasant entwickelnden Fachinformationsmarkt bestehen zu können. Eine entsprechende grundlegende Neuausrichtung ging das FIZ Chemie jedoch zu zögerlich an.
In seiner veröffentlichten Stellungnahme hält der Senat fest, dass für die erforderliche Neuausrichtung die Umsetzung zahlreicher Maßnahmen notwendig gewesen wäre. Insbesondere erwähnt er in diesem Zusammenhang die Fundierung der Service-Angebote durch angewandte Forschung und Methodenentwicklung, strategische Kooperationen mit Hochschulen und eine deutliche Verstärkung von Markt- und Nutzungsanalysen. Der Senat sieht jedoch keine hinreichende Grundlage, auf der eine erfolgversprechende Umsetzung dieser Maßnahmen zu erwarten wäre.
Der Senat würdigt die beiden Datenbanken ChemInform und Infotherm und erkennt die Beiträge des FIZ Chemie zur Förderung des schulischen und wissenschaftlichen Nachwuchses sowie zur Ausbildung in Chemie-Berufen an. Angesichts der grundlegenden, in der Stellungnahme im Einzelnen erläuterten Kritikpunkte sieht der Senat die Anforderungen, die an eine von Bund und Ländern gemeinsam geförderte Einrichtung gestellt werden, jedoch nicht mehr erfüllt. Er empfiehlt, Lösungen für die Weiterentwicklung und Bereitstellung der beiden Datenbanken des FIZ Chemie im Rahmen der gemeinsamen Bund-Länder-Förderung zu suchen.
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