Die Großen sparen beim Bonus – die Kleinen beim Fixgehalt

24.03.2011 - Deutschland

Im zweiten Jahr in Folge spüren die Führungskräfte in der Chemie die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise in ihrem Geldbeutel. Bei den Großfirmen lagen die Bonuszahlungen im Jahr 2010 um 16 Prozent unter Vorjahresniveau. Kleinere Firmen reagierten auf die Krise vorwiegend mit unterdurchschnittlichen Anpassungen des Fixgehalts, bis hin zur Nullregulierung.

Das zeigen neueste Zahlen des Verbandes VAA - Führungskräfte Chemie für das Jahr 2010. Jährlich befragt der Verband seine Mitglieder zur Einkommenssituation. Er verfügt damit über die breiteste Datenbasis zur branchenbezogenen Einkommensentwicklung der Führungskräfte in der Chemischen Industrie in Deutschland.

Das Gesamteinkommen der Führungskräfte in der Chemie ist zwar leicht gestiegen. Entscheidend ist aber der unterschiedliche Umgang mit den variablen Bezügen: Während die Großunternehmen aufgrund der Wirtschafts- und Finanzkrise ihre Bonuszahlungen erneut deutlich absenkten, reagierten kleinere Unternehmen vorwiegend mit einer unterdurchschnittliche Anpassung der Fixgehälter – bis hin zur Nullrunde.

Dazu VAA-Hauptgeschäftsführer Gerhard Kronisch: „Großunternehmen haben mit ihren variablen Bonussystemen die Möglichkeit, mit Personalkosten flexibel auf aktuelle, wirtschaftliche Situationen zu reagieren.“

Rainer Nachtrab, Gehaltsexperte im VAA-Vorstand, ergänzt: „Kleinere und mittlere Unternehmen haben diese Reaktionsmöglichkeit überwiegend nicht.“. Die Kleinen geben plötzlich auftretende Kriseneffekte unvermittelt über die Stellschraube der Fixgehälter weiter. Damit nehmen sie langfristig in Kauf, Gehälter unter Marktniveau zu zahlen. „Das kann sie als Arbeitgeber unattraktiv machen und Rekrutierungsprobleme bei qualifiziertem Nachwuchs schaffen.“, warnt Nachtrab, hauptberuflich Verfahrensingenieur bei der BASF SE.

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