Eyjafjallajökulls Asche hätte Flugzeuge schädigen können
(dpa) Ist es wirklich erforderlich gewesen, nach Ausbruch des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull im April vergangenen Jahres den Luftraum über Europa zu sperren? Ja, bestätigt jetzt eine gemeinsame Studie der Universität von Island und der Universität von Kopenhagen: Die einzelnen Aschepartikel waren so hart und scharfkantig, dass sie Flugzeuge durchaus hätten schädigen können, schreiben die Forscher in den «Proceedings» der US-Akademie der Wissenschaften (PNAS). Bei Ausbruch des Vulkans am 14. April 2010 hatte Gletschereis das aufsteigende Magma blitzschnell abgekühlt und es in kleinste Partikel zerrissen, woraufhin Eyjafjallajökull eine riesige Aschewolke mehrere Kilometer hoch in die Luft geschleudert hatte.
Die Aschepartikel, welche Sigurdur Gislason und seine Kollegen analysiert haben, waren «hart genug, um ein Pilotenfenster undurchsichtig werden zu lassen», wenn sie darauf aufschlagen, heißt es in «PNAS». Die ungewöhnlich scharfen Kanten der Teilchen seien auch dann nicht merklich runder geworden, wenn die Asche zwei Wochen lang ununterbrochen in Wasser gerührt wurde also hätten auch Nebel und Regen die Partikel nicht abgestumpft und mit der Zeit weniger gefährlich gemacht.
Im Labor seien die Aschepartikel bereits bei unter 1150 Grad Celsius flüssig geworden, «also würden sie auch leicht im Motor eines Düsenflugzeugs schmelzen, der Temperaturen von 1500 bis 2000 Grad erreicht.» Geschmolzene Ascheteilchen können sich anschließend auf den kühleren Turbinenschaufeln ablagern und so allmählich die Triebwerke der Maschinen zerstören: «Daher waren die Bedenken um den Lufttransport berechtigt.»
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