Chemiker entwickeln neue Methode zur ökologischen Schädlingsbekämpfung

18.05.2011 - Deutschland

Chemiker der Universität Leipzig haben im "Internationalen Jahr der Chemie 2011" eine neue und effektive Methode zur Herstellung synthetischer Lockstoffe zum Bekämpfen schädlicher Käfer in der Landwirtschaft entwickelt. Der Arbeitskreis von Prof. Dr. Christoph Schneider vom Institut für Organische Chemie erforschte in den vergangenen drei Jahren in einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt eine innovative Synthesestrategie, mit der wesentlich schneller und einfacher als bisher künstliche Lockstoffe für sogenannte Käferfallen produziert werden können.

Die Doktoranden Christian Weise und Matthias Pischl nutzten dieses Verfahren zur Synthese des geschlechtsspezifischen Lockstoffes (Pheromons) Vittatalacton, worüber sie kürzlich im Fachjournal Chemical Communications berichteten.

Durch die synthetisch hergestellten Lockstoffe werden Schädlinge wie der Gurkenkäfer, der jedes Jahr erhebliche Ernteausfälle besonders in der nordamerikanischen Landwirtschaft verursacht, sehr spezifisch angezogen und so auf besonders umweltverträgliche Weise ausgeschaltet. Dadurch gelangen auch keine Schadstoffe in die Pflanze. Die bisherigen Methoden zur Herstellung dieser künstlichen Käferpheromone waren wesentlich langwieriger und komplizierter als das neue Verfahren von Prof. Schneider und seinem Team, das auch für Synthesen in größerem Stil geeignet ist. Gespart werden Energie, Chemikalien, Lösungsmittel, Zeit, Abfall und anderes. Da diese Lockstoffe nur in Spuren in den Käfern vorkommen, ist eine synthetische Herstellung für die landwirtschaftliche Nutzung unerlässlich und gleichzeitig eine interessante Alternative zur klassischen Schädlingsbekämpfung.

Das von der UN-Generalversammlung ausgerufene "Internationale Jahr der Chemie 2011" steht unter dem Motto "Chemie - unser Leben, unsere Zukunft". Es wird weltweit federführend betreut von der UNESCO, der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation, und die "Internationale Union für reine und angewandte Chemie" (IUPAC).

Originalveröffentlichung

Chem. Comm. 2011, 3248-3250

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