CO2-Abscheidung funktioniert im großen Stil

04.07.2011 - Deutschland

Ein Pilotprojekt von Siemens und E.ON hat gezeigt, dass die Abscheidung des Klimagases Kohlendioxid aus Kraftwerken im großen Stil funktioniert. Mehr als 90 Prozent des Kohlendioxides (CO2) wurden aus dem Rauchgas des Kohlekraftwerks Staudinger bei Hanau abgetrennt. Ein weiteres Ergebnis des seit 2009 laufenden Großversuchs: Das Rauchgaswaschverfahren senkt den Wirkungsgrad deutlich weniger als erwartet. Damit ist die Basis geschaffen, das Verfahren von Siemens auch in größeren Demonstrationsanlagen anzuwenden. Die Entfernung von CO2 aus Kraftwerksabgasen ist eine Möglichkeit, Klimaschutz auch mit fossilen Kraftwerken zu verwirklichen. Das Siemens-Post-Combustion-Verfahren scheidet CO2 aus dem Rauchgas ab. Um das Gas abzutrennen, wird ein spezielles Waschmittel verwendet. Es besteht aus dem gelösten Salz einer Aminosäure. Diese Säuren kommen in der Natur vor und sind nicht umweltschädigend. Da die verwendete wässrige Aminosäuresalzlösung kaum flüchtig ist, treten praktisch keine Waschmittelemissionen auf. Im Gegensatz zu bisherigen Verfahren muss das Rauchgas nicht aufwändig nachgereinigt werden. Außer dem CO2 entfernt das Waschmittel weitere im Rauchgas enthaltene Schadstoffe und kann immer wiederverwendet werden.

Das PostCap genannte Verfahren ist nicht nur sehr umweltfreundlich, sondern auch energieeffizient: Die Experten von Siemens Energy verbesserten den Prozess, so dass der Wirkungsgrad des Kraftwerkes nur um etwa sechs Prozentpunkte sinkt. Das ist deutlich weniger als erwartet. Bisherige Schätzungen lagen bei einem Verlust von etwa zehn Prozentpunkten.

Das Siemens-Verfahren eignet sich für neue fossile Kraftwerke und die Nachrüstung bestehender Kraftwerke. Ziel des Versuchs ist, rund 25 Tonnen Rauchgas pro Stunde zu reinigen. Das Projekt wird durch das US-Energieministerium mit 15 Millionen Dollar gefördert.

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