Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie gegründet
Die enge Kooperation der Freiberger Universität mit dem Dresdner Helmholtz-Zentrum im Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie hat das Ziel, neue Wege zu den Rohstoffen für die technologiestarke deutsche Wirtschaft zu erschließen. Im Mittelpunkt stehen Hochtechnologiemetalle wie Gallium, Indium, Germanium oder die zur Gruppe der Seltenen Erden gehörenden Elemente. Sie bilden die Grundlage für Anwendungen in Zukunftsfeldern wie erneuerbare Energien und Elektromobilität oder in der Elektronikbranche.
Das Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie soll bis Ende 2011 bis zu 20 Mitarbeiter haben. In den nächsten fünf Jahren soll das Personal auf insgesamt etwa 100 Mitarbeiter ansteigen. Die ersten Wissenschaftler haben ihre Arbeit bereits aufgenommen und beschäftigen sich mit der Analytik von mineralischen und metallhaltigen Stoffen sowie der Gewinnung und dem Recycling seltener Erdelemente und anderer Wertstoffe mit Hilfe von biotechnologischen Verfahren. Auch die ersten Geräteinvestitionen für das Institut laufen bereits.
Die Bundesministerin für Bildung und Forschung Prof. Annette Schavan: „Wir leben in Zeiten knapper werdender Rohstoffe, gleichzeitig ist die deutsche Wirtschaft in hohem Maße auf sie angewiesen. Das neue Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie hat den Auftrag, Technologien für die Versorgung unserer Wirtschaft mit strategisch wichtigen Rohstoffen zu entwickeln. Es ist damit ein zentraler Teil der neuen Rohstoffstrategie der Bundesregierung.“
Der Direktor des Helmholtz-Instituts Freiberg für Ressourcentechnologie, Prof. Jens Gutzmer: „Die Rohstoff-Ressourcen sind begrenzt, der Bedarf steigt aber, deshalb wird es in Zukunft immer mehr darauf ankommen, die verfügbaren Rohstoffe materialeffizient zu nutzen. Das Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie hat das Ziel, entsprechende Technologien unter den Kriterien der Wirtschaftlichkeit und Ökologie für die Wirtschaft bereitzustellen. Sie sollen die Erschließung neuer Rohstoffvorkommen ermöglichen, aber auch dazu dienen, komplex aufgebaute Lagerstätten sowie bisher ungenutzte Ressourcen auszuschöpfen.“
Der Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren, Prof. Jürgen Mlynek: „In einem rohstoffarmen Land wie Deutschland müssen wir besonders innovative Technologien zur Gewinnung von mineralischen und metallhaltigen Rohstoffen für die Industrie entwickeln, die auch unkonventionelle Vorkommen erschließen können, wie die Rückgewinnung von Rohstoffen etwa aus Mülldeponien. Für diese Aufgabe gründen wir nun das Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie. Es wird insbesondere von den materialwissenschaftlichen Infrastrukturen des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf [HZDR] am Dresdner Standort sowie an der Europäischen Synchrotronstrahlungsquelle in Grenoble profitieren, wo das HZDR ein Strahlrohr betreibt, das unter anderem für Materialuntersuchungen genutzt wird.“ Als ein Institut des HZDR wird das Helmholtz-Institut Freiberg zu 90 Prozent durch den Bund und zu 10 Prozent durch den Freistaat Sachsen finanziert.
Das Helmholtz-Institut Freiberg befindet sich derzeit auf dem Gelände des ehemaligen Deutschen Brennstoffinstituts auf der Halsbrücker Straße in Freiberg. Seinen endgültigen Sitz wird es aber an dem ebenso traditionsreichen Standort des früheren Forschungsinstituts für Aufbereitung auf der Chemnitzer Straße einnehmen. Zur Sanierung des Geländes werden durch den Freistaat Sachsen, die Stadt Freiberg und das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf in den kommenden Jahren erhebliche Mittel investiert.
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