Letztes Großbauteil am Fusionsexperiment montiert
(dpa) Das Fusionsexperiment «Wendelstein 7-X» in Greifswald hat am Mittwoch das letzte Großbauteil erhalten. Ein Kran setzte die rund 14 Tonnen schwere wärmeisolierende Außenhülle über das letzte Modul des 16 Meter großen Fusionsringes, wie eine Institutssprecherin am Mittwoch sagte. In der Anlage sollen ab 2014 Tests zur Kernfusion erfolgen, bei der Atomkerne analog den Prozessen auf der Sonne miteinander verschmelzen und Energie freigeben.
«Wendelstein 7-X» wird seit 2005 in Greifswald montiert und soll Erkenntnisse für den Bau von Fusionsreaktoren und den Betrieb des Demonstrationsreaktors ITER liefern, der im französischen Cadarache entsteht. Der Aufbau des 380 Millionen Euro teuren Experiments hatte sich anfangs wegen technischer Probleme um Jahre verzögert. Zunächst sollte der Fusionsreaktor bis Ende 2007 aufgebaut sein. Vor allem der Bau der kompliziert gebogenen, supraleitendenden Magnetspulen, die später das Plasmagas nahezu berührungsfrei im 16-Meter-Gefäß in der Schwebe halten sollen, hatte zu mehrjährigen Verzögerungen geführt. Die Grünen fordern, das Projekt zugunsten des Ausbaus der erneuerbaren Energien aufzugeben.
Bevor die Fusionstests im Greifswalder Max-Planck-Institut beginnen, müssen die Module miteinander verschweißt und die Hauptstromzuführungen, Kühlverrohrungen und Messinstrumente angeschlossen werden. Das Max-Planck-Institut verweist darauf, dass der Aufbau seit vier Jahren strikt im Zeit- und Kostenplan liege.
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