5 Jahre „NanoEngineering“: Studium der kleinsten Strukturen bietet gute Jobaussichten

21.06.2012 - Deutschland

Vor fünf Jahren tauchten die ersten Studierenden an der Universität Duisburg-Essen (UDE) in kleinste Dimensionen ein – der neugeschaffene Studiengang „NanoEngineering“ startete ins Semester. Am 22. Juni feiern nun Studierende, Ehemalige, Dozenten und Professoren dieses Jubiläum gemeinsam mit Gästen der internationalen Partnerhochschulen. Zeit für ein erstes Fazit, denn Feiern sind das eine, Alltag das andere. Doch auch im täglichen Studium sehen die angehenden Nanowissenschaftler keineswegs Alltägliches.

Nanoingenieure kommen immer da zum Einsatz, wo es um Strukturen geht, die kleiner als 100 Nanometer sind – das entspricht etwa einem tausendstel Durchmesser eines menschlichen Haares. Selbst die Wellenlänge von sichtbarem Licht ist größer. Da ist es nachvollziehbar, dass in diesen winzigen Dimensionen teilweise andere Gesetze herrschen, als wir sie aus der vertrauten Welt kennen: Goldnanopartikel sind zum Beispiel rot statt golden, und Nanopartikel schmelzen früher als gröbere Strukturen. Materialien, die auf Nanostrukturen basieren, kommen heute in so vielen Branchen zum Einsatz, dass Experten dringend benötigt werden. „Ich habe damals ein Plakat gesehen, das mich angesprochen hat, noch ein paar Informationen eingeholt, und mich dann entschieden“, erzählt Svenja Wolff. Die heute 24-Jährige gehörte zu den ersten, die sich für „NanoEngineering“ eingeschrieben haben. Bis heute hat sie es nicht bereut, denn die Jobaussichten sind hervorragend, „jedoch sollte man das Studium nicht unterschätzen.“ Es ist interdisziplinär aufgebaut und enthält Elemente aus der Elektrotechnik, dem Maschinenbau, der Physik und der Chemie.

Seinerzeit war das Angebot der UDE der deutschlandweit einzige Vollstudiengang dieser Art, bestehend aus Bachelor und Master. Eine gezielte Berufungspolitik führte dazu, dass inzwischen 54 Arbeitsgruppen aus Chemie, Physik, Ingenieurwissenschaften und Medizin von ausgewiesenen Nanoexperten geleitet werden. Das hat sich herumgesprochen: Mittlerweile schreiben sich jedes Jahr immer mehr Studierende für den Ingenieursstudiengang ein. 50 kamen bereits im ersten Jahr; 2011 haben sich 103 angehende Nanotechnologen eingeschrieben, ein Fünftel von ihnen Frauen. Probleme, einen Job zu bekommen, haben die Absolventen nicht. Bereits die 15 Wochen Pflichtpraktikum während des Studiums bestätigen, dass sie praxistauglich sind. Sie kennen die Begriffe und Methoden und können von Anfang an mitarbeiten. Sogar Banken und Versicherungen interessieren sich für Nanoingenieure, denn niemand kann Risiken oder Investmentfragen in dieser Branche besser einschätzen als sie.

Für eine möglichst internationale Ausbildung kooperiert der Studiengang mit den Universitäten in Lund (Schweden), Minnesota (USA), Princeton (USA) und der Chungnam National University in Südkorea. Besonders talentierte Studierende verbringen daher oft einige Zeit an den Partneruniversitäten. Zur Jubiläumsfeier werden Vertreter der Partner zusammen mit den Nanoingenieuren einen Workshop zum Thema „Nanomaterialien für die Anwendung in Energietechnik und Informatik“ durchführen.

„NanoEngineering“ wird von der zentralen wissenschaftlichen Einrichtung CENIDE, dem Center for Nanointegration Duisburg-Essen, gefördert. Es bündelt alle Aktivitäten der Hochschule zu „Nano“ und unterstützt den Studiengang sowie das deutschlandweit einzigartige Nano-Schülerlabor unter anderem finanziell.

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