Der Ethanausstoß sinkt weltweit
(dpa) Im vergangenen Vierteljahrhundert ist der jährliche Ethanausstoß in die Atmosphäre um mehr als 20 Prozent zurückgegangen. Dies liegt vor allem daran, dass weniger flüchtiges Ethangas bei der Gewinnung und Verarbeitung von Erdöl in die Atmosphäre entweicht. Aus dem gleichen Grund sei vermutlich auch seit Mitte der 1980er Jahre der Ausstoß des Treibhausgases Methan langsamer gestiegen als zuvor, berichten US-Forscher im britischen Fachblatt «Nature». Die steigenden Energiepreise in den 1970er Jahren haben dazu geführt, dass Methan und Ethan aus Ölfeldern nicht mehr in die Atmosphäre entlassen oder unvollständig verbrannt wird, sondern seit dem selbst als Brennstoff dient.
Ethan ist ein Kohlenwasserstoff, der ähnlich aufgebaut ist wie das Treibhausgas Methan. Das Molekül ist nur etwas größer. Anders als Methan spielt es allerdings für den Klimawandel eine untergeordnete Rolle. Ethan entsteht hauptsächlich bei der Gewinnung fossiler Brennstoffe wie Öl sowie bei der Verbrennung von Biomasse und Biokraftstoffen.
Isobel Simpson von der University of California-Irvine (Irvine/US-Staat Kalifornien) und ihre Mitarbeiter hatten seit 1984 jährlich mehrfach den Ethangehalt sowie den einiger anderer Kohlenwasserstoffe der Atmosphäre über dem Pazifischen Becken gemessen. Daraus ermittelten sie den globalen Ethan-Ausstoß. Ergebnis: Zwischen 1984 und 2010 sanken die Ethan-Emissionen demnach um 21 Prozent von 14,3 auf 11,3 Millionen Tonnen pro Jahr.
Die Forscher berichten weiter, dass der Methan-Gehalt in der Atmosphäre in den vergangenen Jahrzehnten weniger stark angestiegen ist als zuvor. Dafür seien vermutlich die gleichen Gründe wie auch bei Ethan verantwortlich. Methan wird auch bei der Verbrennung fossiler Energieträger, aus Feuchtgebieten oder aus den Mägen von Wiederkäuern frei. Forscher waren bisher uneins darüber, warum die Methan-Wachstumsrate sich in den vergangenen Jahrzehnten verlangsamte.
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