Risikoarme und umweltfreundliche Energiespeicher entwickeln
Finanzierung für Neubau des Zentrums für Energie und Umweltchemie in Jena steht
Moderne Batterien funktionieren meistens recht problemlos. Da sie jedoch vorwiegend aus Metallen oder Metalloxiden bestehen, gibt es etliche Probleme bei der Herstellung, im Schadensfall und bei der Entsorgung. Im deutschlandweit einzigartigen Zentrum für Energie und Umweltchemie (Center for Energy and Environmental Chemistry Jena – CEEC) in Jena erforscht und entwickelt man Energiespeicher aus Kunststoffen, sog. organischen Polymeren. „Auf diese Weise werden in Zukunft Batterien möglich sein, die nicht giftig und umweltschädlich sowie einfach zu entsorgen sind. Sie werden flexibel und damit universell einsetzbar sein und können aufgedruckt werden“, betont Prof. Dr. Ulrich S. Schubert von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. „Das große Ziel ist die Entwicklung von neuen bzw. optimierten elektrischen Energiespeichern, die zukünftig eine risikoarme, klimafreundliche und nachhaltige Energieversorgung in verschiedenen Anwendungsfeldern ermöglichen“, fasst es der Chemiker und Initiator des CEEC zusammen. Eingesetzt werden sollen die Speicher bei Akkus für Handys, Laptops, intelligente Verpackungen bis hin zur Speicherung von Lastspitzen in Kraftwerken.
![Foto: Jan-Peter Kasper/FSU](https://img.chemie.de/Portal/News/17228_1a8aBsT1_.jpg?tr=n-xzoom)
Der Jenaer Chemiker Prof. Dr. Ulrich S. Schubert hier noch mit einem spielerischen Einsatz einer Batterie auf Polymerbasis: einer "Singenden Postkarte“. Ziel des neuen Forschungszentrums CEEC ist die Entwicklung von innovativen bzw. optimierten elektrischen Energiespeichern, die zukünftig eine risikoarme, klimafreundliche und nachhaltige Energieversorgung in verschiedenen Anwendungsfeldern ermöglichen.
Foto: Jan-Peter Kasper/FSU
Für Prof. Schubert und die ganze Jenaer Universität sowie das beteiligte Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme Hermsdorf/Dresden (IKTS) ist ein wichtiger Tag. Noch arbeiten die Forscher an verschiedenen Standorten bis ein Forschungsneubau für das CEEC am Jenaer Max-Wien-Platz errichtet ist. Dessen Finanzierung ist nun gesichert. Die Ernst-Abbe-Stiftung errichtet den – inklusive Erstausstattung und Geräten – rd. 14,5 Millionen Euro teuren Neubau. Der entsprechende Vertrag ist heute von Thüringens Wissenschaftsminister Christoph Matschie und dem Vorstandsvorsitzenden der Ernst-Abbe-Stiftung, Prof. Dr. Jens Goebel, unterzeichnet worden.
Der Neubau wird Forschungsflächen von über 1.200 qm enthalten und an das kurz vor dem Bezug stehende „Zentrum für Angewandte Forschung“ (ZAF) der Universität „angedockt“. Die Ernst-Abbe-Stiftung trägt bis zu zehn Millionen Euro. Diese Mittel stammen aus Zustiftungen des Landes an die Ernst-Abbe-Stiftung. Weitere vier Millionen Euro wird die Carl-Zeiss-Stiftung beisteuern. Die Kosten für die Erstausstattung in Höhe von rund 500.000 Euro werden aus Landesmitteln getragen. Darüber hinaus bringt das Land das Grundstück ein. „Die durch den Neubau ermöglichten Synergien sind – auch mit Blick auf die Kosten – überzeugend“, ist sich Prof. Schubert sicher, der darauf hofft, dass das Gebäude im Herbst 2015 bezogen werden kann. Denn die Bauarbeiten sollen schon im Herbst beginnen. Die Ernst-Abbe-Stiftung wird das Gebäude in eigener Verantwortung errichten und der Friedrich-Schiller-Universität für mind. 25 Jahre mietfrei zur Verfügung stellen.
„Für die Friedrich-Schiller-Universität Jena stellt der CEEC-Neubau eine entscheidende Investition dar“, sagt Prof. Dr. Thorsten Heinzel. Der Prorektor für Forschung der Universität Jena dankt den beteiligten Stiftungen und dem Land für ihre engagierte Unterstützung. Im Neubau werden die bereits vorhandenen Arbeitsgruppen der Organischen und Makromolekularen Chemie, der Elektrochemie und der Glaschemie zusammengeführt. Außerdem werden die gemeinsame Professur mit dem Fraunhofer IKTS sowie Labore zur Fertigung von Prototypen in dem Neubau untergebracht. „Für die gerade laufende Besetzung des Lehrstuhls für Technische Chemie der Energieforschung ist der baldige Bezug ebenso essenziell, wie für die Einwerbung von weiteren Nachwuchsgruppen“, betont Prof. Schubert.
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