Oxyle erhält 16 Millionen US-Dollar zur Bekämpfung von „Ewigkeitschemikalien“ in unserem Wasser
Revolutionäre Wasseraufbereitungstechnik zerstört über 99% der PFAS und verändert die Art, wie Industrien mit toxischer Wasserverschmutzung umgehen
Während herkömmliche Methoden wie Filtration und Adsorption PFAS lediglich aus dem Wasser entfernen und in andere Abfallströme verlagern – ein kostenintensiver und umweltschädlicher Kreislauf –, geht Oxyle einen entscheidenden Schritt weiter: Das System zerstört die PFAS-Moleküle vollständig. Dabei erreicht die Technologie Eliminierungsraten von über 99% und verbraucht 15-mal weniger Energie als alternative Verfahren. Der dreistufige Prozess kombiniert Schaumfraktionierung, katalytische Zerstörung und maschinelles Lernen, um eine Echtzeitüberwachung und kontinuierliche Optimierung zu gewährleisten. Aufwendige Laboranalysen entfallen – die Ergebnisse sind sofort verfügbar.
Von der Idee zur globalen Lösung
„Vor fünf Jahren waren wir ein kleines Team mit einer großen Idee: Wasser von schädlichen Chemikalien zu befreien. Heute ist diese Idee Realität. Die aktuelle Finanzierung ermöglicht es uns, unsere Technologie in die Hände jener zu bringen, die sie am dringendsten benötigen – sei es in der Industrie oder in Gemeinschaften weltweit“, erklärt Dr. Fajer Mushtaq, CEO und Mitgründerin von Oxyle.
Gegründet wurde Oxyle von Dr. Mushtaq und Dr. Silvan Staufert an der ETH Zürich. Beide hatten erkannt, dass Innovationen in der Wasseraufbereitung dringend benötigt werden und entwickelten eine Technologie, die „Ewigkeitschemikalien“ innerhalb weniger Minuten abbauen kann.
In nur vier Jahren hat Oxyle den Sprung von der Forschung zur Anwendung geschafft. Das Unternehmen beschäftigt inzwischen 26 Mitarbeiter:innen, hat über 20 Kundenprojekte abgeschlossen und prestigeträchtige Auszeichnungen wie den Swiss Technology Award, den SEIF Tech for Impact Award erhalten und ist Teil der UpLink Top Innovators des Weltwirtschaftsforums. Mit umsatzbringenden Pilotprojekten und der Inbetriebnahme der ersten kommerziellen Anlage setzt Oxyle Maßstäbe in der Wasseraufbereitung. Nun ist Oxyle im Prozess, sich mehrjährige Behandlungsverträge zu sichern.
Die Wirksamkeit der Technologie zeigt sich in zahlreichen Anwendungsbereichen. In der Grundwasseraufbereitung werden PFAS-Konzentrationen von 8.700 ng/l auf unter 14 ng/l reduziert. In der Behandlung von Bodenwaschwasser erreicht das System eine Entfernung von 99,8% bei 11 verschiedenen PFAS-Arten. Die Oxyle-Technologie eliminierte 98% der kurzkettigen PFAS und reduzierte die Konzentrationen von Trifluoressigsäure (TFA) in Versuchen mit einem Industriekunden um 96%. Im November 2024 hat Oxyle in der Schweiz ein großtechnisches System in Betrieb genommen, das 10 Kubikmeter kontaminiertes Grundwasser pro Stunde mit weniger als 1 kWh/m³ behandelt.
Warum die Zeit für Oxyle gekommen ist
„Wir sind stolz darauf, die Investition in Oxyle anzuführen, dessen bahnbrechende Technologie die massive globale Herausforderung der PFAS-Verschmutzung angeht“, sagt Thomas Nivard, Partner bei 360 Capital. „Im Gegensatz zu herkömmlichen Methoden, die diese schädlichen Chemikalien lediglich eindämmen, zerstört Oxyle sie dauerhaft und setzt damit einen neuen Standard für die Bewältigung dieser drängenden Umweltkrise. Oxyle ist ein wahrer Gamechanger. Das außergewöhnliche kommerzielle und technische Momentum des Teams hat eine starke Grundlage dafür geschaffen, in den kommenden Jahren einen echten Technologieführer zu etablieren.“
Der Zeitpunkt für Oxyles Lösung könnte kaum besser sein. Zunehmende Wellen von PFAS-bezogenen Klagen und milliardenschwere Vergleiche in den USA setzen Unternehmen unter Druck, präventive Lösungen zu implementieren. Strengere Vorschriften in der EU und den USA treiben die Nachfrage nach innovativen Technologien an, die Compliance sicherstellen und Haftungsrisiken minimieren können. Studien des Forever Lobbying Projects zeigen, dass die Kosten der Untätigkeit enorm sind: Die Sanierung von PFAS-verunreinigtem Boden und Wasser in Europa könnte jährlich 100 Milliarden Euro kosten und sich in den nächsten 20 Jahren auf 2 Billionen Euro summieren.
Oxyle hat sich das Ziel gesetzt, in den nächsten fünf Jahren 100 Millionen Liter kontaminiertes Wasser zu behandeln. Das Unternehmen plant, seine Technologie in unterschiedlichsten Branchen einzusetzen – von der Chemie- und Konsumgüterindustrie über die Halbleiterproduktion bis hin zur kommunalen Wasseraufbereitung. Das frische Kapital wird das Unternehmen nutzen, um in allen Bereichen weiterzuwachsen, und sucht bereits nach Verstärkung für sein Team. So wird Oxyle einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, unsere Gewässer von Ewigkeitschemikalien zu befreien – bis zum letzten Tropfen.
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