Verfahrensentwicklung für den Rohstoffwandel
BASF fördert erstmals Juniorprofessur an der Technischen Universität Kaiserslautern
Als Juniorprofessor für Verfahrensentwicklung und Rohstoffwandel beschäftigt sich Dr.-Ing. Jakob Burger mit Werkzeugen für die Entwicklung innovativer Verfahren, die alternative Rohstoffe nutzen. Damit könnte Erdöl als heute vorherrschende Basis der Chemieproduktion in Zukunft ergänzt und schrittweise ersetzt werden. In seiner Forschung geht es zum einen um die Entwicklung spezieller Methoden, mit denen Neuverfahren schon in einer frühen Phase bewertet werden können. Solche Bewertungsmethoden sind für die chemische Industrie vor dem Hintergrund einer breiter werdenden Rohstoffpalette sehr wichtig. Zum anderen soll an konkreten Beispielen gezeigt werden, wie Produktionsprozesse auf Basis alternativer Rohstoffe aussehen können.
„Wir möchten die unabhängige Forschungsarbeit eines jungen kreativen Wissenschaftlers auf einem wichtigen Gebiet unterstützen“, betont Dr. Gerd Haderlein, Forschungsgruppenleiter in der Verfahrenstechnik der BASF. „Das Unternehmen geht hier über die etablierten und erfolgreichen Forschungskooperationen hinaus, in denen meistens relativ eng umrissene Fragestellungen mit definierten Meilensteinen bearbeitet werden.“
„Besonders die sogenannte C1-Chemie wird an Bedeutung gewinnen, denn hier können aus Erdgas oder Biogas über Methanol wichtige Grundprodukte hergestellt werden“, erläutert Juniorprofessor Jakob Burger. „Zur Bewertung von Verfahrensalternativen ist unter anderem die verlässliche Bestimmung von Reaktionsgleichgewichten und Kinetiken nötig. Hierzu verfügt der Lehrstuhl für Thermodynamik der TU Kaiserslautern über ausgezeichnetes Know-how.“
Ein Technologiefeld mit wachsender Bedeutung
Im Forschungsverbund der BASF bilden Projekte zum Thema Rohstoffwandel ein wichtiges Technologiefeld. Darin identifizieren Experten des Unternehmens interessante Verfahren zur Nutzung alternativer Rohstoffe und bewerten diese Prozesse unter technologischen, ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten. Die wichtigsten Ausgangsstoffe für die Mehrzahl der Wertschöpfungsketten in der chemischen Industrie sind heute Olefine und Aromaten, die hauptsächlich durch Cracken und Reformieren von Naphtha (Rohbenzin) erzeugt werden.
Auch Erdgas wird derzeit bereits in vielfältigen Anwendungen als Rohstoff verwendet. Nachwachsende Rohstoffe hingegen werden bislang nur zur Spezialitätenherstellung in Einzelanwendungen eingesetzt. Für Nischenanwendungen kommt auch Kohlendioxid (CO2) in Frage, jedoch ist für die Umsetzung dieser thermo-dynamisch stabilen Verbindung viel Energie, zum Beispiel in Form von Wasserstoff, nötig.
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