Nichts anbrennen lassen: Neuer Marktreport zu Flammschutzmitteln

19.02.2014 - Deutschland

Flammschutzmittel retten Leben: Sie verhindern oder verzögern das Verbrennen von Plastik, Baumaterialien und Textilien. Für den Brandschutz sind sie zum Beispiel bei Fahrzeug-Sitzen oder Interieurs von Schiffen unverzichtbar. Besonders der zunehmende Einsatz von Kunststoffen in der Bauindustrie, der Autoherstellung und der Elektronikbranche lässt den Bedarf für Flammschutzmittel weiter wachsen. Laut einer aktuellen Studie, die das Marktforschungsinstitut Ceresana veröffentlicht, wurden im Jahr 2013 weltweit über 2 Millionen Tonnen Flammschutzmittel verbraucht. Ceresana erwartet, dass der Markt für diese wichtigen Additive im Jahr 2021 ein Volumen von 7,15 Milliarden US-Dollar erreichen wird.

Baumaterialien sind größtes Anwendungsgebiet

Flammschutzmittel werden vor allem im  Bausektor gebraucht: Im Wohnungsbau kommen vermehrt brennbare Materialien zur Wärmedämmung und Verbesserung der Energieeffizienz zum Einsatz; Rohre und Kabel aus Kunststoff ersetzen zunehmend traditionelle Metallrohre – folglich muss der Brandschutz verbessert werden. Noch stärker wächst jedoch die Nachfrage von Elektrik & Elektronik: Die Hersteller von Smartphones und Tablet-PCs verbrauchen immer mehr flammgeschützte Kunststoffe. Dabei spielt für sie die Verträglichkeit der verwendeten Flammschutzmittel für Umwelt und Gesundheit eine immer größere Rolle.

Lieber Phosphor als Brom

Umweltschützer halten halogenierte Flammschutzmittel für problematisch: Sie drängen zum Verzicht auf bromierte und chlorierte Produkte. In manchen Ländern werden trotzdem neue Flammschutzmittel auf der Basis von Brom angeboten. Halogenierte Flammschutzmittel verlieren jedoch zunehmend Marktanteile an umweltfreundlichere Produkte. Besonders der Verbrauch von Flammschutzmitteln auf der Basis von Phosphor wächst weitaus stärker als noch vor ein paar Jahren erwartet: „Der Absatz von Produkten auf Organophosphat-Basis steigt mit jährlichen Wachstumsraten von 5%, also mit Abstand am stärksten“, analysiert Oliver Kutsch, der Geschäftsführer von Ceresana. „Danach folgen Antimonoxide. Der weltweit meistverbrauchte Flammschutzmittel-Typ ist aber Aluminium-trihydroxid, kurz ATH.“ Dabei gibt es große regionale Unterschiede: In China dominieren noch halogenierte Flammschutzmittel; in Westeuropa und Nordamerika machen ATH-Verbindungen die Hälfte des Markts aus.

China verbraucht ein Viertel der Weltproduktion

Die Region Asien-Pazifik ist der größte Absatzmarkt für Flammschutzmittel, wobei allein China fast ein Viertel der gesamten Produktion abnimmt. Nordamerika ist nach wie vor der zweitgrößte Markt vor Westeuropa, obwohl in den letzten Jahren vor allem der amerikani-sche Bausektor Rückgänge verzeichnen musste. In Zukunft wird die Region Asien-Pazifik, angetrieben von China und Indien, voraussichtlich ihren Vorsprung ausbauen. Der Mittlere Osten und Südamerika sind ebenfalls stark wachsende Märkte; die dort verbrauchten Mengen sind aber noch vergleichsweise gering.

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