BASF: Guter Jahresauftakt im Chemiegeschäft
Öl-und-Gas-Geschäft deutlich unter Vorjahr
„Im Chemiegeschäft und beim Pflanzenschutz hat das Jahr 2014 für uns gut angefangen. Wir haben mehr verkauft. Damit konnten wir die Auswirkungen des vergleichsweise schwachen US-Dollars und der Währungen in Schwellenländern auf den Umsatz gut abfedern“, sagte der Vorstandsvorsitzende Dr. Kurt Bock während der Hauptversammlung der BASF SE im Congress Center Rosengarten in Mannheim. Im Segment Oil & Gas ging der Umsatz dagegen deutlich zurück. Insgesamt verringerte sich der Umsatz der BASF-Gruppe um 1 % auf 19,5 Milliarden €.
BASF
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Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) vor Sondereinflüssen lag mit 2,1 Milliarden € um 3 % unter dem Wert des ersten Quartals 2013. Während sich das Ergebnis bei Performance Products und Functional Materials & Solutions signifikant verbesserte, sank der Beitrag von Oil & Gas deutlich.
Im ersten Quartal 2014 waren im EBIT insgesamt Sondereinflüsse von 109 Millionen € enthalten. Maßgeblich hierfür war ein Sonderertrag aus der Devestition von Anteilen an nicht eigenoperierten Öl-und-Gas-Feldern in der britischen Nordsee. Das EBIT erhöhte sich daher im Vergleich zum Vorjahresquartal um 80 Millionen € auf 2,2 Milliarden €. Das EBITDA nahm um 96 Millionen € auf 3,0 Milliarden € zu. Das Finanzergebnis sank um 57 Millionen € auf minus 183 Millionen €.
Das Ergebnis vor Ertragsteuern verbesserte sich verglichen mit dem Vorjahresquartal um 23 Millionen € und lag bei 2,1 Milliarden €. Das Ergebnis nach Steuern und Anteilen anderer Gesellschafter wuchs um 31 Millionen € auf 1,5 Milliarden €. Im ersten Quartal 2014 betrug das Ergebnis je Aktie 1,61 €, nach 1,57 € im Vorjahreszeitraum.
Ausblick für das Jahr 2014 bestätigt
Die Erwartungen des Unternehmens bezüglich der weltweiten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für 2014 sind unverändert:
- Wachstum des Bruttoinlandsprodukts: 2,8 %
- Wachstum der Industrieproduktion: 3,7 %
- Wachstum der Chemieproduktion: 4,4 %
- US-Dollar-Wechselkurs von durchschnittlich 1,30 US$ pro Euro
- Ölpreis von 110 US$/Barrel im Jahresdurchschnitt
Bock: „Für 2014 rechnen wir mit einem etwas stärkeren Wachstum der Weltwirtschaft als im Jahr 2013. Wir gehen davon aus, dass wir uns in einem weiterhin volatilen und herausfordernden Umfeld gut behaupten werden. An unserem Ausblick für das Jahr 2014 halten wir daher trotz ungünstiger Währungsentwicklungen fest: Wir erwarten einen leichten Anstieg des Ergebnisses der Betriebstätigkeit vor Sondereinflüssen, vor allem infolge deutlich höherer Beiträge von Performance Products und Functional Materials & Solutions.“ Der Umsatz wird infolge der für Mitte 2014 geplanten.
Devestition des Gashandels- und Gasspeichergeschäfts voraussichtlich leicht sinken. Das Ergebnis der Betriebstätigkeit wird voraussichtlich deutlich steigen. Der Sonderertrag aus der geplanten Devestition des Gashandels- und Gasspeichergeschäfts soll dazu einen wesentlichen Beitrag leisten.
Großinvestition in den USA wird geprüft
BASF prüft eine Investition in eine World-Scale-Anlage zur Herstellung von Propylen auf Methanbasis an der US-amerikanischen Golfküste. „Mit der Produktion von Propylen würden wir von den infolge der Schiefergasförderung niedrigen Gaspreisen profitieren, unsere Kostenposition deutlich verbessern und unsere Rückwärtsintegration in den USA stärken“, sagte Bock. Dies wäre die bisher größte Einzelinvestition der BASF. Propylen zählt zu den wichtigsten Basischemikalien der petrochemischen Industrie und wird zur Produktion höherveredelter Chemikalien eingesetzt. Details der möglichen Investition werden derzeit geprüft.
Geschäftsentwicklung in den Segmenten im 1. Quartal
Im Segment Chemicals lag der Umsatz auf dem Niveau des ersten Quartals 2013. Geringere Verkaufspreise und negative Währungseffekte wurden durch gestiegene Mengen kompensiert. Der Absatz wuchs vor allem infolge einer stärkeren Nachfrage im Bereich Intermediates sowie höherer Mengen bei Petrochemicals, insbesondere in Nordamerika. Das Ergebnis sank vor allem auf Grund von Margendruck leicht.
Der Umsatz im Segment Performance Products bewegte sich trotz negativer Währungseffekte und leicht niedrigerer Verkaufspreise auf dem Niveau des Vorjahresquartals. Maßgeblich hierfür war ein höherer Absatz. Striktes Fixkostenmanagement trug zu einer deutlichen Steigerung des Ergebnisses bei.
Functional Materials & Solutions verzeichnete einen leicht höheren Umsatz infolge gestiegener Mengen, vor allem dank einer starken Nachfrage aus der Automobilindustrie. Negative Währungseffekte minderten das Umsatzwachstum. Im Bereich Construction Chemicals ging der Umsatz auch auf Grund von Portfoliomaßnahmen leicht zurück. Das Ergebnis übertraf den Wert des ersten Quartals 2013 deutlich. Dazu trugen alle Bereiche bei.
Im Segment Agricultural Solutions wuchs der Umsatz deutlich. Hauptgrund hierfür war der starke Geschäftsauftakt auf der Nordhalbkugel. Negative Währungseffekte konnten durch Mengen- und Preissteigerungen mehr als ausgeglichen werden. Das Ergebnis nahm dank der höheren Mengen und Preise leicht zu.
Der Umsatz im Segment Oil & Gas verfehlte den Wert des Vorjahresquartals deutlich. Im Arbeitsgebiet Natural Gas Trading lag der Absatz signifikant unter dem Niveau des ersten Quartals 2013. Grund hierfür war der milde Winter in Europa. Trotz niedrigerer Rohölnotierungen und fehlender Mengen aus der Offshore-Produktion in Libyen war der Umsatz im Arbeitsgebiet Exploration & Production stabil. Zusätzliche Mengen aus Norwegen waren hierfür maßgeblich. Niedrigere Mengen und Margendruck im Erdgashandel sowie der geringere Beitrag aus Libyen führten zu einem deutlichen Ergebnisrückgang im Segment.
Der Umsatz von Sonstige stieg verglichen mit dem ersten Quartal 2013 leicht an. Hauptgrund hierfür waren höhere Mengen im Rohstoffhandel. Das EBIT vor Sondereinflüssen ging dagegen deutlich zurück. Währungsverluste und Bewertungseffekte für das Long-Term-Incentive-Programm trugen dazu wesentlich bei. Während im Vorjahresquartal Rückstellungen aufgelöst werden konnten, fielen im ersten Quartal 2014 infolge der positiven Aktienkursentwicklung Aufwendungen für die Bildung von Rückstellungen an.
Geschäftsentwicklung in den Regionen im 1. Quartal
Der Umsatz der Gesellschaften mit Sitz in Europa sank gegenüber dem Vorjahresquartal um 3 %. Grund hierfür war der deutlich niedrigere Umsatz bei Oil & Gas. Im Arbeitsgebiet Natural Gas Trading führten die überdurchschnittlich hohen Temperaturen in den Wintermonaten zu einem insbesondere mengen- und preisbedingten Umsatzrückgang. Für das Geschäft mit Pflanzenschutzmitteln waren die Witterungsbedingungen dagegen günstig; der Umsatz des Segments Agricultural Solutions stieg deutlich. Das EBIT vor Sondereinflüssen nahm infolge des deutlich geringeren Beitrags von Oil & Gas um 19 Millionen € auf 1,5 Milliarden € ab.
In Nordamerika wuchs der Umsatz auf Grund signifikant höherer Mengen. In US-Dollar verbesserte er sich um 9 % und in Euro um 5 %. Eine besonders starke Absatzsteigerung verzeichneten die Bereiche Petrochemicals und Catalysts. Neben Währungseffekten minderten geringere Preise den Umsatzanstieg in der Region. Das Ergebnis übertraf den Wert des ersten Quartals 2013 vor allem dank höherer Beiträge von Petrochemicals und Agricultural Solutions um 37 Millionen € und lag bei 491 Millionen €.
In Asien-Pazifik stieg der Umsatz in lokaler Währung um 7 % und in Euro um 1 %. Der Absatz wuchs in allen Segmenten. Negative Währungseffekte und rückläufige Verkaufspreise schwächten das Umsatzwachstum ab. Mit 174 Millionen € lag das Ergebnis um 71 Millionen € unter dem Wert des Vorjahresquartals. Neben einem deutlich geringeren Beitrag des Segments Chemicals trugen die unter Sonstige ausgewiesenen Währungsverluste hierzu maßgeblich bei. Das Segment Functional Materials & Solutions konnte sein Ergebnis hingegen deutlich verbessern.
Der Umsatz in Südamerika, Afrika, Naher Osten nahm in lokaler Währung um 10 % zu, während er in Euro um 10 % sank. Höhere Preise und ein verbesserter Absatz konnten die stark negativen Wechselkurseffekte nur teilweise ausgleichen. Im Segment Agricultural Solutions ging der Umsatz deutlich zurück. Hier belasteten neben den negativen Währungseffekten auch rückläufige Mengen und Verkaufspreise den Umsatz. Trotz eines deutlich gestiegenen Beitrags von Oil & Gas in Argentinien verfehlte das Ergebnis in der Region den Wert des Vorjahresquartals um 21 Millionen € und lag bei 17 Millionen €. Grund hierfür waren die unter Sonstige ausgewiesenen Währungsverluste.