Merck übernimmt Flüssigkristallfenster-Spezialisten

Kooperationspartner Peer+ wird hundertprozentige Tochtergesellschaft von Merck

01.07.2014 - Deutschland

Merck übernimmt zum 1. Juli 2014 den niederländischen Spezialisten für Smart-Window-Technologie Peer+. Über den Kaufpreis haben beide Unternehmen Stillschweigen vereinbart.

Merck verfolgt die Strategie, seine Expertise als Weltmarktführer im Bereich Flüssigkristalle zu nutzen, um neue Anwendungsfelder für innovative Flüssigkristalltechnologie zu erschließen. Mit der Übernahme seines langjährigen Kooperationspartners Peer+ treibt Merck die Erschließung des Zukunftsmarkts für Flüssigkristallfenster (Liquid Crystal Windows, LCW) voran und untermauert seine Position als Technologie- und Innovationsführer für Flüssigkristallmaterialien auch für Anwendungen fernab von Displays. Die große Innovation der Flüssigkristallfenster besteht darin, dass sie sich sekundenschnell stufenlos von hell nach dunkel regulieren lassen. Das optimal gesteuerte Licht- und Temperaturmanagement kann somit die Energieeffizienz eines Gebäudes entscheidend verbessern. Zudem eröffnet die Smart-Window-Technologie völlig neue architektonische Möglichkeiten.

Bereits seit 2011 arbeiten Merck und Peer+ eng zusammen, um ein marktfähiges Produkt- und Fertigungskonzept für Liquid-Crystal-Windows zu entwickeln. 2012 hatten die Kooperationspartner ein Shareholder Agreement beschlossen, im Zuge dessen Merck 70% der Kapitalanteile an Peer+ übernahm. Nun übernimmt Merck auch die restlichen 30%, darunter auch die rund 3% von der TU Eindhoven, die Peer+ im Jahre 2008 mitbegründet und seitdem intensiv unterstützt hat.

Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der Liquid-Crystal-Windows-Technologie wird Merck zukünftig am Peer+-Standort im niederländischen Eindhoven bündeln. Merck wird dabei auch in Zukunft Liquid-Crystal-Windows nicht selbst produzieren. „Wir verstehen uns als Berater und Technologielieferant für die Industrie. Unser Ziel ist es, der führende Lieferant für Flüssigkristallmaterialien zur Produktion von Smart Windows zu werden. Die in Displayanwendungen seit Jahrzehnten bewährte Flüssigkristalltechnologie hat großes Potential für revolutionäre neue Anwendungen, wie beispielsweise Smart Windows, und als Technologieführer wollen wir diese neuen Märkte mit starken Partnern entwickeln“, so Walter Galinat, Leiter der Merck-Sparte Performance Materials, zu den Beweggründen für die Übernahme von Peer+.

„Gemeinsam mit Kooperationspartnern aus der Glas- und Fassadenindustrie wollen wir die Liquid-Crystal-Windows-Technologie zur Massenproduktionsreife entwickeln. Mit unserer Expertise und Erfahrung aus Forschung und Entwicklung sowie Pilotproduktion können wir eine Vorreiterrolle im Markt für Smart Windows einnehmen und die Industrie bei der Integration dieser Technologie in die Massenproduktion effektiv unterstützen“, so Michael Heckmeier, Leiter der LC-Forschung und Entwicklung der Performance-Materials-Sparte.

Peer+ hat in Eindhoven bereits eine F&E-Fertigungslinie für kleine Stückzahlen aufgebaut, die zeigt, wie sich das Konzept der flüssigkristallinen Fenster in industrielle Umgebungen integrieren lässt. „Im nächsten Schritt planen wir mit unseren Partnern eine Pilotlinie für maßgeschneiderte Projekte im Premiumsegment von Glasfassaden. Schon 2015 möchten wir mit ersten Pilotprojekten in den Markt einsteigen“, sagte Peer+-Geschäftsführer van Oosten.

Im Zuge seines Transformations- und Wachstumsprogramms „Fit für 2018“ treibt Merck neben Maßnahmen zur Effizienzsteigerung auch Initiativen und Investitionen zur Sicherung zukünftigen Wachstums voran, wozu auch die Übernahme von Peer+ zählt.

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