Milliardenübernahme: US-Konzern ADM kauft Aromenhersteller Wild
Geschäft mit den Duft- und Geschmacksstoffen ist weltweit umkämpft
(dpa) Der US-Lebensmittelzutaten-Konzern Archer Daniels Midland (ADM) kauft den deutsch-schweizerischen Aromenhersteller Wild Flavors. Der Unternehmenswert liege bei 2,3 Milliarden Euro, teilte ADM am Montag mit. Die Wild-Aktionäre - Capri-Sonne-Eigentümer Hans-Peter Wild und Finanzinvestor Kohlberg Kravis Roberts (KKR) - sollen 2,2 Milliarden Euro erhalten. Zudem würden etwa 100 Millionen Euro an Schulden übernommen.
Wild Flavors mit Sitz im baden-württembergischen Eppelheim bei Heidelberg ist einer der weltweit führenden Hersteller natürlicher Zutaten für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Mit weltweit knapp 2500 Mitarbeitern stellt er Düfte, Aromen und Lebensmittelfarben auf natürlicher Grundlage her. 2012 lag der Umsatz bei 838 Millionen Euro.
In Deutschland seien durch die Übernahme keine Arbeitsplätze gefährdet, versicherte eine Sprecherin von Wild Flavors. In Eppelheim hat das Unternehmen ihr zufolge rund 800 Beschäftigte und in Berlin gut 300. «Hier muss wirklich keiner Angst um seinen Arbeitsplatz haben.»
Der Markt für Duftstoffe und Aromen ist global hart umkämpft. Der US-Hersteller IFF zählt neben den Schweizer Unternehmen Givaudan und Firmenich sowie der deutschen Symrise zu den größten Anbietern.
Über den Deal zwischen ADM und Wild war in jüngster Zeit bereits spekuliert worden. Auch der japanische Konkurrent Ajinomoto galt als Interessent. Der US-Konzern ADM, der unter anderem zu den größten Verarbeitern von Getreide und Palmöl zählt, will sein Geschäft mit der Übernahme internationaler aufstellen. Mit dem Zukauf erhöhe sich der Umsatz auf 2,5 Milliarden US-Dollar, erklärte die Gesellschaft. Die Übernahme biete auch erheblichen Spielraum für weiteres Wachstum.
Wild Flavors gehört wie der Capri-Sonne-Hersteller Deutsche SiSi-Werke dem deutschen Unternehmer Wild. Der Sohn des Firmengründers Rudolf Wild hatte allerdings vor vier Jahren den Finanzinvestor KKR ins Boot geholt, der nun 35 Prozent der Anteile hält. Wild hatte bereits im April klargestellt, dass Capri-Sonne nicht zum Verkauf stehe.
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