Weltweite Wasserstoffperoxid-Kapazität von Evonik steigt um circa 30 Prozent

Einweihung der neuen Wasserstoffperoxid-Anlage von Evonik in Jilin

11.07.2014 - China

Im chinesischen Jilin hat Evonik Industries eine neue Wasserstoffperoxid-Anlage offiziell in Betrieb genommen. Die neue Produktion hat eine Jahreskapazität von 230.000 Tonnen. Evonik hat dafür mehr als einhundert Millionen Euro investiert und steigert damit seine aktuelle weltweite Jahreskapazität auf mehr als 900.000 Tonnen.

"Mit dieser Investition stärken wir unsere marktführende Position bei Wasserstoffperoxid weiter und setzen konsequent unsere Wachstumsstrategie in Asien fort", sagte Dr. Klaus Engel, Vorstandsvorsitzender von Evonik Industries, anlässlich der offiziellen Inbetriebnahme in Jilin. Zu der feierlichen Zeremonie sind auch ranghohe Vertreter aus Politik und Wirtschaft erschienen.

Das H2O2 aus Jilin wird Evonik über eine Pipeline direkt in die benachbarte Propylenoxid-Anlage der Jishen Chemical Industry Co., Ltd. liefern, die ebenfalls neu erbaut worden ist. Dafür ist ein langfristiger Liefervertrag abgeschlossen worden. Jishen wird aus dem Wasserstoffperoxid nach dem HPPO-Verfahren Propylenoxid herstellen. Propylenoxid wird vor allem für die Herstellung von Polyurethan-Vorprodukten verwendet. Aus den Polyurethanen entstehen dann beispielsweise Polster für Autositze oder Möbel sowie Isolationsmaterialien für die Bau- und Kühlgeräteindustrie.

"Weltweit registrieren wir eine große Nachfrage für unser effizientes HPPO-Verfahren", sagte Gregor Hetzke, Leiter des Geschäftsbereichs Advanced Intermediates von Evonik. "Mit der Anlage in Jilin haben wir jetzt einen weiteren Meilenstein gesetzt, um Wasserstoffperoxid als umweltfreundliches Oxidationsmittel in der chemischen Synthese zu etablieren. Das Projekt ist auch ein Beleg dafür, wie wir mit neuen Technologien unseren Wachstumskurs konsequent vorantreiben."

Das HPPO-Verfahren hat Evonik gemeinsam mit der ThyssenKrupp Uhde GmbH entwickelt. Die neue Anlage in Jilin ist die zweite dieser Art. Bereits 2008 hatten Evonik, ThyssenKrupp Uhde und als Lizenznehmer ein koreanisches Chemieunternehmen gemeinsam als erste weltweit das HPPO-Verfahren großtechnisch in Ulsan, Korea, umgesetzt.

Bislang wird Wasserstoffperoxid vor allem als Bleichmittel für die Textil- und Zellstoffindustrie genutzt. Mit dem HPPO-Verfahren kann das umweltfreundliche Oxidationsmittel nun auch zur chemischen Direktsynthese von Propylenoxid verwendet werden. Die Vorteile des HPPO-Verfahrens liegen in einem deutlich niedrigeren Investitionsvolumen und in seiner hohen Produktionseffizienz sowie in der sehr guten Umweltverträglichkeit.

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