Erste Forschungsproduktionslinie für die seriennahe Fertigung von Lithium-Ionen-Zellen

30.09.2014 - Deutschland

Die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Prof. Dr. Johanna Wanka, hat eine neue Forschungsproduktionslinie am Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW) in Ulm eingeweiht. Ziel ist die Untersuchung der seriennahen Fertigung großformatiger Lithium-Ionen-Zellen. Initiator für den Bau der Anlage war das Kompetenznetzwerk Lithium-Ionen-Batterien (KLiB). Gemeinsam mit dem ZSW ist damit ein wichtiger Schritt getan worden, um in Deutschland eine international wettbewerbsfähige Zellfertigung zu etablieren. Durch die Förderung des Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und des Landes Baden-Württemberg konnte das Projekt realisiert werden. Ein Nutzerkreis aus neun KLiB-Mitgliedsunternehmen hat bereits bekundet, die Anlage in den kommenden Jahren intensiv für Forschungsarbeiten nutzen zu wollen.

Zellen für Batterien sind systemrelevante Elemente der Technologiefelder Elektromobilität und Speicherung regenerativer Energien. Die Zellfertigung hat wesentlichen Einfluss auf den Preis, die Energiedichte und die Sicherheit der Zellen. Das Know-how, Zellen zu produzieren und weiterzuentwickeln, ist daher die Basis für den Aufbau einer deutschen Zellfertigung. Die Forschungsproduktionslinie (FPL) am ZSW erlaubt die Erforschung des seriennahen Herstellungsprozesses und schließt dadurch eine Lücke zwischen Forschung und industrieller Produktion. 

„Die KLiB-Mitglieder sind hoch erfreut, dass mit der Forschungsproduktionslinie in Ulm ab heute ein Instrument zur Verfügung steht, um Prozesse zur seriennahen Zellfertigung in Deutschland untersuchen zu können“, sagt KLiB-Vorstandsvorsitzender Dr. Steffen Haber. „Dies bedeutet einen enormen Schub für eine Zellfertigung in Deutschland und legt gleichzeitig die Basis für intensive gemeinsame Forschungsaktivitäten zwischen Industrie und Wissenschaft.“ „Die FPL in Ulm bildet darüber hinaus das wichtige Fundament zum Auf- und Ausbau von Know-how, das möglichst bald in eine deutsche Zellfertigung einfließen soll“, ergänzt Haber. 

KLiB-Mitglieder haben sich aktiv und intensiv in die Planung der Anlage eingebracht. Mehr als 3.000 Arbeitsstunden von KLiB-Mitgliedern entlang der Wertschöpfungskette von Lithium-Ionen-Batterien flossen in die Konzeption der Anlage ein. Experten der KLiB-Mitgliedsunternehmen begleiteten den Aufbau der Anlage u. a. in einem Beirat. Neun KLiB-Mitgliedsunternehmen (BASF SE, BMW AG, Robert Bosch GmbH, Daimler AG, ElringKlinger AG, Manz AG, Rockwood Lithium GmbH, SGL Carbon SE und die Siemens AG) haben bereits bekundet, die Anlage in den kommenden Jahren intensiv für Forschungsarbeiten nutzen zu wollen.

Der Aufbau der Anlage wurde durch das BMBF in Höhe von 25,7 Millionen Euro gefördert. Das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft des Landes Baden-Württemberg (MFW) kam mit sechs Millionen Euro für die Finanzierung des Gebäudes auf, das 3.600 Quadratmeter Nutzfläche bietet. „Erst durch die Förderung von BMBF und MFW konnte dieses Vorhaben realisiert werden“, betont KLiB-Vorstand Dr. Adrian Steinmetz. 

Nach zweijähriger Planungs- und Bauphase werden die Arbeiten mit der heutigen Einweihung erfolgreich abgeschlossen. „Wir freuen uns über das große Engagement des FPL-Teams am ZSW und vor allem über den plangemäßen Abschluss der Arbeiten“, sagt Steinmetz.

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