Aserbaidschan errichtet 14 Milliarden Dollar teuren Raffinerie- und Petrochemie-Komplex
Die heute bestätigten Erdgas-Reserven Aserbaidschans betragen 2,55 Billionen Kubikmeter, die Erdölreserven einschließlich Gaskondensat 2 Milliarden Tonnen. Experten vermuten Erdgasvorkommen von insgesamt bis zu 6 Billionen Kubikmeter in Aserbaidschans Erdgasfeldern im Kaspischen Meer. Mit dem OGPC ("Oil and Gas Processing and Petrochemical Complex") will Aserbaidschan Öl und Gas nicht mehr nur fördern, sondern selbst für den Weltmarkt weiterverarbeiten. Der petrochemische Komplex OGPC liegt in nächster Nähe zu den Rohstoffen im Kaspischen Meer - Erdöl und Erdgas werden direkt über Rohrleitungen geliefert. Die Raffinerien sollen ältere Anlagen ersetzen und damit auch dem Umweltschutz am Kaspischen Meer dienen.
SOCAR-Präsident Rovnag Abdullayev betont die enorme strategische Bedeutung des insgesamt 14 Milliarden Dollar teuren Megaprojektes. Die bestehenden Raffinerien können den ständig wachsenden Bedarf Aserbaidschans an Erdöl-und Erdgasprodukten nicht mehr decken. Mit OGPC decke Aserbaidschan künftig nicht nur seinen eigenen Energiebedarf - der größte Teil der Erdöl und Erdgas-Produkte werde exportiert. Der Petrochemie-Komplex, Gasaufbereitungsanlagen und ein 250 MW-Kraftwerk gehen bis 2021 in Betrieb, die Raffinerie bis 2030.
Beim OGPC-Forum Ende 2014 versammelte sich von Siemens über ABB und Linde bis zum US-Konzern Honeywell das Who ist Who der weltweiten Industrie in den Flame Towers in Baku. "Deutsche Ingenieurskunst ist auch in Aserbaidschan hoch geachtet. Es sind noch nicht alle Aufträge vergeben, es gibt noch Chancen auch für deutsche Unternehmer", so SOCAR-Deutschlandchef Elmar Mamedov. Der OGPC-Komplex liegt 60 km südlich von Baku. SOCAR kann so nahezu alle Öl-und Gasprodukte in großen Mengen auf den Weltmarkt bringen. Eine Gasraffinerie wird 12 Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr verarbeiten können, die geplante Erdölraffinerie ist für 9 Millionen Tonnen Rohöl pro Jahr ausgelegt.
Der Petrochemie-Komplex soll 900.000 Tonnen Polymer-Produkte pro Jahr produzieren - Ethan und Propan aus der eigenen Gasaufbereitungsanlage dienen als Grundstock. High-Tech-Anlagen wie "Steamcracker" oder Dampfspalter stellen dann nahe Baku Rohstoffe her, die unter anderem zu Kunststoffen, Lacken, Lösemitteln oder Pflanzenschutzmitteln verarbeitet werden. Es entstehen High-Tech-Anlagen für Ethylene und Propylene ebenso wie High-Density Polyethylene (HDPE), Linear Low-Density Polyethylene (LLDPE/HDPE), Polypropylene (PP) und Butene-1.
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