Bayer MaterialScience entwickelt ersten Lackhärter aus Biomasse
Steigendes Verbraucherinteresse an nachhaltigen Produkten
Auf der European Coatings Show 2015 stellte das Unternehmen den neuen Härter Desmodur® eco N 7300 der Fachöffentlichkeit vor. Ein großer Anteil des Kohlenstoffgehalts – 70 Prozent – basiert auf Biomasse. Ausgangsprodukt ist Stärke aus Futtermais, einer Futter- und Industriepflanze, die nicht für den menschlichen Verzehr bestimmt ist und nicht in direkter Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion steht.
Preisgekrönte Entwicklung
Auf der „8th International Conference on Bio-Based Materials“ am 13. April in Köln wurde Bayer MaterialScience jetzt für diese Entwicklung mit dem Innovationspreis „Bio-based Material of the Year 2015“ ausgezeichnet. Damit setzte sich das Unternehmen in der Publikumswahl auch gegen Innovationen anderer Größen der chemischen Industrie durch. Mit 220 Teilnehmern aus über 20 Ländern ist die Konferenz eine der weltweit größten ihrer Art.
Immer mehr Verbraucher entscheiden sich beim Kauf für nachhaltige Produkte. Dabei achten sie vor allem auf die Verwendung von nachwachsenden Materialien sowie von Umweltsiegeln – die ökologische Verträglichkeit wird zum Markterfordernis. Große Markenanbieter unterstützen diesen Trend.
Verbesserte Umweltbilanz entlang der Wertschöpfungskette
„Mit dem neuen Härter können Hersteller von Lacken und Klebstoffen und ihre Kunden ihre Kohlenstoffbilanz deutlich verbessern“, sagt Dr. Berta Vega Sánchez, Marketing-Managerin im Bereich Coatings, Adhesives, Specialties bei Bayer MaterialScience. „Anwender und Markenartikler in verschiedenen Industriebranchen können sich mit dem höheren Bioanteil als Pioniere für nachhaltige Materialien positionieren.“ Die Entwicklung ist ein gutes Beispiel für kundenorientierte Entwicklungen entsprechend dem Motto „Inventing for you“ des Bereichs Lacke, Klebstoffe, Spezialitäten von Bayer MaterialScience.
Vielfältige Einsatzmöglickeiten
Zurzeit entwickelt Bayer MaterialScience eine umfangreiche Technologie-Plattform, um weitere Einsatzmöglichkeiten für PDI-basierte Rohstoffe in Lacken, Klebstoffen und anderen Anwendungen möglich zu machen. Das Unternehmen lädt Kunden zur Zusammenarbeit ein, um Marktbedürfnisse verschiedener Branchen noch besser verstehen zu können.
Nach der vorgeschriebenen REACH-Registrierung soll die kommerzielle Herstellung von Desmodur® eco N 7300 beginnen. Dafür soll auf bestehenden Anlagen eine Gesamtkapazität von bis zu 20.000 Jahrestonnen bereitgestellt werden.
„Die Lieferanten unseres Rohstoffes arbeiten bereits an der nächsten Biomasse-Generation“, erläutert Dr. Gesa Behnken, globale Leiterin des Bereichs New Technologies bei Bayer MaterialScience. Ausgangsstoff sei dann nicht mehr Futtermais, sondern Cellulose oder Bioabfälle, das Verfahren werde bereits zur Herstellung von Bioethanol verwendet. „Voraussichtlich in ein paar Jahren werden die Entwicklungen auch für unser Projekt so weit fortgeschritten sein, dass ausreichende Mengen für die industrielle Produktion zur Verfügung stehen.“
Weitere News aus dem Ressort Forschung & Entwicklung
Diese Produkte könnten Sie interessieren
OCA 200 von DataPhysics
Mit Kontaktwinkelmesssystem Benetzung, Festkörper und Flüssigkeiten umfassend charakterisieren
Das OCA 200 löst mit intuitiver Software und modularem Aufbau individuelle Messaufgaben
Dursan von SilcoTek
Innovative Beschichtung revolutioniert LC-Analytik
Edelstahlkomponenten mit der Leistung von PEEK – inert, robust und kostengünstig
Holen Sie sich die Chemie-Branche in Ihren Posteingang
Ab sofort nichts mehr verpassen: Unser Newsletter für die chemische Industrie, Analytik, Labor und Prozess bringt Sie jeden Dienstag und Donnerstag auf den neuesten Stand. Aktuelle Branchen-News, Produkt-Highlights und Innovationen - kompakt und verständlich in Ihrem Posteingang. Von uns recherchiert, damit Sie es nicht tun müssen.