Syngenta lehnt Monsanto-Offerte weiter ab

24.06.2015 - Schweiz

(dpa-AFX) Der Agrochemiekonzern Syngenta hat seine ablehnende Haltung gegenüber der ungefragten Übernahmeofferte des US-Rivalen Monsanto bekräftigt. Sie liege nicht im besten Interesse von Syngenta, ihren Aktionären und der Interessengruppen, sagte Verwaltungsrats-Präsident Michel Demaré in einem am Dienstag vom Unternehmen produzierten Video-Interview. Am Mittwoch legt Monsanto Zahlen für das dritten Quartal vor. Dabei könnten auch Aussagen zu den Übernahmeplänen gemacht werden. Monsanto bietet derzeit 449 Franken je Syngenta-Aktie und damit einen 43-prozentigen Aufschlag auf den Aktienkurs vor Bekanntwerden der Pläne.

Das Angebot von Monsanto bewerte Syngenta angesichts der Zukunftsaussichten zu niedrig und unterschätze die bedeutenden Risiken einer solchen Transaktion wie etwa die behördliche Genehmigungen, wiederholte Demaré in seinem Statement die bekannten Standpunkte. Bezüglich kartellrechtlicher Bedenken habe Monsanto einen "zu einfachen" Ansatz gewählt, sagte Demaré. Aber die Behörden würden zunehmend ihr Augenmerk auf vertikale Aspekte legen, also auf möglicherweise entstehende Konglomerate. Die Risiken seien real und nicht nur theoretischer Natur.

Der Aktienkurs von Syngenta lag vor der Offerte von Monsanto auf einem sehr niedrigen Niveau; nicht zuletzt, weil die Basler mehrmals ihre eigenen finanziellen Ziele verfehlt hatten. Demaré verwies jedoch auf die "hervorragende" Pipeline der Basler. In Verbindung mit den angestoßenen Effizienzprogrammen zeigte er sich zuversichtlich, die Wachstums- und Margenziele für das Jahr 2018 zu erreichen. "Monsanto will diese guten Aussichten billig kaufen", warnte er.

Auch der von Monsanto vorgeschlagenen Verlegung der beiden Hauptsitze nach Großbritannien kann Demaré nichts abgewinnen. Er sehe keine Vorteile aus einem solchen Schritt. So sei Syngenta seit rund 200 Jahren in Basel ansässig, tief verwurzelt und verfüge über gute Verbindungen zu Behörden und Politik.

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