Messflüge im asiatischen Monsun
Copyright: Forschungszentrum Jülich
"Während des Monsuns herrschen andere Verhältnisse in der Atmosphäre, untere Luftschichten werden quasi angesaugt und in höhere Bereiche transportiert", erläutert Dr. Andreas Hofzumahaus vom Jülicher Institut für Energie- und Klimaforschung. Dadurch gelangen auch große Mengen an Luftschadstoffen wie Stickoxide und Kohlenwasserstoffe in die obere Troposphäre, also bis in eine Höhe von 15 Kilometern. Wie sie sich dort verteilen und die Konzentration der Hydroxyl(OH)-Radikale beeinflussen, wollen die Wissenschaftler mit der OMO-Messkampagne herausfinden. Das Hydroxyl(OH)-Radikal sorgt als "Waschmittel" dafür, dass sich die Atmosphäre selbst von vielen Spurengasen reinigen kann.
HALO führt deshalb vom ersten Ziel auf Zypern aus zwei Messflüge entlang der Westküste Indiens in Richtung Süden durch. Anfang August wird das Forschungsflugzeug auf den Malediven stationiert; von dort aus werden zwei Messflüge entlang der Ostküste Indiens in Richtung Golf von Bengalen unternommen. Nach der Rückkehr nach Zypern folgen weitere Messflüge in Richtung Indien. Die OMO-Kampagne endet mit der Rückkehr des Forschungsflugzeugs nach Oberpfaffenhofen am 26. August.
Die mitgebrachten Daten werden in den nächsten Jahren von den Wissenschaftlern ausgewertet. "Wir vergleichen sie mit Modellvorhersagen der atmosphärischen OH-Konzentration und des Schadstoffabbaus", erklärt Dr. Frank Holland von der Jülicher Troposphärenforschung. Der Vergleich der Messdaten mit den errechneten Modellen wird zeigen, ob letztere Bestand haben oder korrigiert werden müssen.
In einem weiteren Schritt wollen die Forscher überprüfen, inwieweit der Abbau der Schadstoffe die Bildung von Ozon in der oberen Troposphäre beeinflusst. Hintergrund: In dieser Luftschicht entfaltet Ozon als Treibhausgas seine größte Wirksamkeit. Die Untersuchungsergebnisse sollen dazu beitragen, den Einfluss von Ozon auf das Klima besser zu verstehen.
Die OMO-Kampagne wird vom Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz koordiniert. Weitere Partner in dem Projekt sind neben dem Forschungszentrum Jülich das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), das DLR sowie die Universitäten Bremen, Heidelberg und Wuppertal.
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