Erfolgreiche Bor-Dotierung von Graphen-Nanoband
University of Basel
Im Gegensatz zu gewöhnlichen Halbleitern fehlt Graphen die Bandlücke. Folglich kommt darin kein Zustand vor, in dem das Gerät elektronisch völlig ausgeschaltet ist. Um effiziente elektronische Schalter aus Graphen herzustellen, muss es aber auch an- und ausgeschaltet werden können.
Die Lösung für dieses Problem liegt darin, das Kohlenstoffblatt in eine band-artige Form zu trimmen. Dadurch kann es so verändert werden, dass es eine Bandlücke aufweist, deren Wert von der Breite des Nanobands abhängt.
Synthese auf Goldoberfläche
Um die Bandlücke anzupassen und Graphen-Nanobänder wie einen bewährten Silikon-Halbleiter funktionieren zu lassen, werden die Bänder dotiert. Während Stickstoff-Dotierung bereits umgesetzt wurde, blieb die Bor-Dotierung bisher unerforscht und die entstehenden elektronischen und chemischen Eigenschaften entsprechend unklar.
Prof. Dr. Ernst Meyer und Dr. Shigeki Kawai des Departements Physik der Universität Basel, unterstützt von Forschern von japanischen und finnischen Universitäten, gelang es, Bor-dotierte Graphen-Nanobänder von unterschiedlicher Breite herzustellen. Dazu benutzten sie eine chemische Oberflächenreaktion auf einer atomar reinen Goldoberfläche. Die chemischen Strukturen wurden mit Rasterkraftmikroskopie bei niedriger Temperatur bestimmt.
Auf dem Weg zum Stickstoffoxid-Sensor
Die einzelnen Bor-Atome konnten eindeutig lokalisiert werden und der Dotierungs-Anteil lag bei 4,8 Atomprozent. Durch die Dosierung von Stickstoffmonoxid konnte die als Lewis-Säure bekannte chemische Eigenschaft nachgewiesen werden.
Das Stickstoffmonoxid wurde von der Bor-Stelle hoch-selektiv absorbiert. Dies weist darauf hin, dass Bor-dotierte Graphen-Nanobänder als ultra-hochsensible Gassensoren für Stickstoffoxide, welche in der Industrie wegen ihrer stark umweltschädlichen Eigenschaften ein aktuelles Thema sind, eingesetzt werden könnten.
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