Preisträger des Responsible-Care-Wettbewerbs 2015 gekürt

Chemieverband zeichnet gute Ideen zur Transportsicherheit und nachhaltigen Logistik aus

30.09.2015 - Deutschland

Der Verband der Chemischen Industrie in Frankfurt (VCI) hat drei Unternehmen für herausragende Projekte zur Logistik prämiert. Erstmals wurde auch ein Mittel­standspreis vergeben. Der VCI hatte den diesjährigen Responsible-Care-Wettbe­werb unter dem Motto „Wir haben gute Ideen für Transportsicherheit und nachhal­tige Logistik“ ausgeschrieben. Der Wettbewerb ist ein Beitrag zu Chemie3, der Nachhaltigkeitsinitiative der deutschen Branche. Die Unternehmen wurden am Freitag auf der VCI-Mitgliederversammlung in Hamburg ausgezeichnet.

VCI/Darchinger

Von links: Stefan Pein, Leiter Sicherheit und Umwelt, sowie Jörg Bley, Leiter Transportsicherheit der TOTAL Bitumen Deutschland GmbH (1. Platz); Sabine Herold, Geschäftsführende Gesellschafterin, sowie Christian Walther, Leiter Produktion und Logistik und Mitglied der Geschäftsführung der DELO Industrie Klebstoffe GmbH & Co. KGaA (2. Platz und Mittelstandspreis); Dr. Thomas Bronnert, Leiter Logistik, sowie Prof. Dr. Rudolf Staudigl, Vorstandsvorsitzender der Wacker Chemie GmbH (3. Platz); VCI-Präsident Dr. Marijn E. Dekkers.

Der erste Preis geht nach Brunsbüttel an die TOTAL Bitumen Deutschland GmbH, mit dem Projekt „Optimierung der Transportsicherheit bei Gefahrgut“: Die Fahrer von Gefahrgütern werden durch einen Wettbewerb dazu motiviert, sich mit der Transportsicherheit und dem eigenen Sicherheitsverhalten intensiv auseinan­derzusetzen. Mit der Teilnahme, die freiwillig ist, können sie im Laufe des Jahres Punkte sammeln. Am Ende des Jahres wird der Fahrer mit den meisten Punkten belohnt, zusätzlich wird auch das beste Speditionsteam prämiert.

Die Jury beeindruckte, dass „die Anwendbarkeit nicht nur auf die eigenen Be­schäftigten beschränkt ist, sondern die Mitarbeiter der Transportdienstleister in­tensiv eingebunden werden“. Auch sei „das Konzept besonders gut zur Nachahmung für andere Betriebe geeignet“. Darüber hinaus habe dieses Projekt in besonderer Weise „den Faktor Mensch berücksichtigt“. Außerdem sieht die Jury darin einen überzeugenden Ansatz, dass TOTAL Bitumen „Verantwortung über das eigene Werkstor hinweg“ übernimmt, indem es auch Fremdfirmen mit einbezieht.

Mit dem zweiten Platz ehrte die Jury die DELO In­dustrie Klebstoffe GmbH & Co. KGaA, Windach, und ihr Projekt „Logistik – sicher und nachhaltig“. Mit dem Projekt bekam DELO auch den speziellen Mittelstandspreis. Den Anstoß für dieses Projekt gaben die Mitarbeiter von DELO. Ein Logistikteam, dem Mitarbeiter aus allen Abteilungen angehören, setzt sich regelmäßig zusammen und entwickelt ein Konzept zur fortlaufenden Verbesserung: Verpackungsmaterial wird reduziert, Qualität und Sicherheit der Lieferungen erhöht und die Zahl der Lieferungen optimiert. Ein Projekt, das nicht nur den internen Aufwand minimiert, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Logistik leistet.

„Hier überzeugte besonders, dass es sich um ein präventives Projekt handelt, das die Mitarbeiter initiiert haben“, so die Jury. „Der finanzielle Aufwand hält sich in Grenzen und die Umsetzung des Projektes lässt sich auch leicht auf andere Firmen übertragen“.

Das Projekt „Transportoptimierung für Überseetransporte“ von der Wacker Chemie AG erhielt beim diesjährigen RC-Wettbewerb den dritten Preis. Bei dem Beitrag des Münchner Konzerns handelt es sich um ein nachhaltiges Konzept zum effizienten Containermanagement mit dem Ziel, Leerfahrten zu vermeiden und CO2-Emissionen zu senken. Das Unternehmen hat damit bereits signifikante Erfolge erzielt: Seit 2011 konnte Wacker seine Leerfahrten um 20 Prozent senken. Das umfassende Logistikkonzept überzeugte die Jury durch den „quanti­fizierbaren Erfolg des Projektes“ und „die Optimierung der gesamten Logistik­kette“.

Die drei prämierten Projekte hatten sich bereits in Wettbewerben der VCI-Landes­verbände durchgesetzt, an denen mehrere Dutzend Unternehmen teilgenommen haben.

Über die Preisvergabe entschied eine unabhängige Jury: Egbert Biermann, Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie; Dr. Anton Erhard, Bundesan­stalt für Materialforschung; Henning Krumrey, Wirtschaftswoche; Professor Ferdi­nand Schüth, Max-Planck-Institut für Kohlenforschung; Dr. Helge Wendenburg, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, sowie Dr. Utz Tillmann, Verband der Chemischen Industrie.

Responsible Care ist eine internationale Initiative der chemischen Industrie. Sie hat zum Ziel, die Bedingungen für den Schutz von Gesundheit und Umwelt sowie die Sicherheit von Mitarbeitern und Nachbarschaft ständig zu verbessern – unab­hängig von den gesetzlichen Vorgaben.

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