Enorme Umweltverschmutzung auf Mega-industrie altlastenstandorten
Überalterte Pestizidbestände und andere hochgiftige Chemikalien, die auf riesigen Industriegeländen deponiert wurden, gefährden die Gesundheit der Bürger und die Umwelt der Europäischen Gemeinschaft.
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Beim 13. International HCH & Pesticides Forum zeigten neue Fälle von verseuchten Industriegeländen in der Slowakei und Rumänien, an der Ostgrenzen der Europäischen Gemeinschaft das Ausmaß und die Gefahren für die Gesundheit der Bevölkerung.
Doch solche Anlagen gibt es auch heute noch in anderen EU-Mitgliedstaaten, darunter auch in Frankreich, Deutschland, Polen und Spanien. Da diese Gelände so groß sind, wurde bisher fast nichts dagegen unternommen und wenn etwas geschah, dann ging es nicht über einfache Einkapselungsungsmaßnahmen hinaus. Dieser Umstand stellt eine immer weiter steigende Bedrohung dar.
IHPA ruft dringend dazu auf, dass die nationalen Regierungen der EU, die EU-Kommission und die GEF (das Finanzierungsmechanismus der Stockholmer Konvention), und alle Regierungen, die die Stockholmer Konvention ratifiziert haben, ihren Verpflichtungen nachkommen. Diese umfassen die Entwicklung eines nationalen Aktionsplanes, Schließung von Partnerschaften, Investition in Anlagen zur Beseitigung gefährlicher Chemikalien und die Unterstützung der betroffenen Länder bei dieser Wende durch Industrienationen.
Die Verschmutzung durch das Inquinosa-Unternehmen in Aragon hat riesige Ausmaße, die sogar das POP-Problem in der gesamten EECCA-Region (Osteuropa, Kaukasus und Mittelasien) übertrifft. Die daraus resultierenden Konsequenzen übersteigen die Ressourcen der lokalen Behörden von Aragon, weshalb die spanische Regierung und die EU-Kommission äußerst schnell handeln müssen!
Zwischen 1974 und 1992 produzierte Inquinosa 140.000 Tonnen HCH-Giftabfall, der in mehreren unbeaufsichtigten Mülldeponien in Sabiñánigo entsorgt wurde.
Inquinosa produzierte LINDAN, ein Pestizid, das in der EU im Jahr 2000 und weltweit von der Konferenz der Vertragsparteien der POP-Konvention im Jahre 2009 verboten wurde. Zurzeit sind mehr als 40.000 Menschen allein in dem Einzugsgebiet des Gállego-Flusses von der Verschmutzung betroffen. Der Rio Gállego Fluss mündet in den Fluss Ebro. Dieser Fluss wiederum fließt durch die Stadt Zaragoza, dessen Einwohnerzahl mehr als 650.000 Menschen beträgt. Mehrere Male schon wurden im Jahre 2014 die Einwohner an der Grenze zu Rio Gallego vor zu hohen Lindan-Konzentrationen im Trinkwasser gewarnt - mehr als 20 Jahre, nachdem Inquinosa seinen Betrieb eingestellt hat!
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