Unterwegs in einer Trillionstel Sekunde
Forschern ist es gelungen, die Richtung ultraschneller Elektronen mithilfe eines Lasers zu kontrollieren
Grafik: Maurizio Contran, Politechnikum Mailand/Italien
Freie-Elektronen-Laser sind wegen ihrer aufwendigen Technik und Größe nur an wenigen Standorten weltweit zu finden. Sie basieren auf einer Technik, die in den vergangenen Jahren entwickelt wurde, und die Laserlicht im Bereich der unsichtbaren, so genannten extrem-ultravioletten (XUV) Strahlung oder der Röntgenstrahlung erzeugt. Laser geben elektromagnetische Strahlen ab, die gegenüber anderen Lichtquellen den Vorteil haben, dass sie Licht in wesentlich höherer Intensität, scharfer Bündelung und großer Kohärenz – also einheitlichen Wellen – abgeben. Die von Stienkemeier und seinem Team entwickelte und mithilfe der Werkstätten des Physikalischen Instituts gebaute Apparatur, genannt Low Density Matter (LDM) Beamline, nutzt diese XUV- und Röntgenstrahlen für Experimente mit isolierten Atomen und Molekülen.
In der LDM-Beamline haben Forscher unter Beteiligung der Freiburger Arbeitsgruppe zwei Laserfelder unterschiedlicher Farben in einer zeitlichen Auflösung von drei Attosekunden erzeugt und damit die Richtung von Elektronen kontrolliert, die von Atomen abgegeben wurden. Elektronen sind Elementarteilchen, die in Atomen gebunden und damit grundlegend für chemische Verbindungen sind. Während Atome Bindungen in Femtosekunden – einer Billionstel Sekunde – eingehen, bewegen sich Elektronen tausendmal schneller und steuern chemische, physikalische und biologische Prozesse.
Im nächsten Schritt wollen die Wissenschaftler mit der neuen Technik komplexere natürliche Vorgänge wie die Katalyse erforschen. An der veröffentlichten Arbeit waren Forscher aus Italien, Japan, Russland, Australien, Slowenien und den USA beteiligt sowie vom European XFEL in Hamburg, vom Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg und der Technischen Universität Berlin.
Originalveröffentlichung
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