Neuausrichtung sorgt bei Lanxess für Schwung: Prognose erhöht
(dpa-AFX) Beim Spezialchemie-Konzern Lanxess zeigt die Neuausrichtung Wirkung: Nach einem starken Jahresstart erhöhte Konzernchef Matthias Zachert am Mittwoch die Prognose für das laufende Jahr. Dabei fährt der Manager auch die Früchte des von ihm auf den Weg gebrachten Umbaus ein. Die Aktie legte im vorbörslichen Handel über 2,5 Prozent zu.
Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sowie vor Sondereinflüssen dürfte auf 900 bis 950 Millionen Euro klettern. Bisher hatte Zachert 880 bis 930 Millionen in Aussicht gestellt, nach 885 Millionen ein Jahr zuvor. Auch das zweite Quartal habe "gut" begonnen, erklärte er. Analysten rechnen derzeit für 2016 mit gut 900 Millionen.
Lanxess legt operativ sprunghaft zu
Im ersten Quartal erhöhte sich das Ebitda sprunghaft um 14,4 Prozent auf 262 Millionen Euro. Gründe waren höhere Absatzmengen, eine bessere Auslastung, positive Währungseffekte sowie der Wegfall von Anlaufkosten für ein neues Kautschuk-Werke in Asien, die vor einem Jahr belastet hatten. Der Umsatz sank hingegen wegen niedrigerer Verkaufspreise im Zuge des Ölpreisverfalls um 5,8 Prozent auf 1,92 Milliarden Euro.
Unter dem Strich blieb beim MDax-Konzern im ersten Quartal ein Gewinn von 53 Millionen Euro hängen, nach 22 Millionen ein Jahr zuvor. Analysten hatten im Schnitt zwar etwas mehr Umsatz, aber ein schwächeres operatives Ergebnis erwartet.
Kautschuk-Gemeinschaftsunternehmen sorgt für Spielraum
"Die gute Geschäftsentwicklung zeigt, dass Lanxess stabiler und profitabler wird", sagte Zachert. Zuletzt hatte er mit dem größten Öl- und Energiekonzern der Welt, der saudischen Saudi Aramco, das Kautschuk-Gemeinschaftsunternehmen Arlanxeo gegründet. Dieser strategische Schritt spülte Lanxess rund 1,2 Milliarden Euro in die Kasse. Zachert nutzte den Spielraum Ende April für einen ersten Zukauf.
Die starke Abhängigkeit von der Reifen- und Autoindustrie hatte Lanxess in den vergangenen Jahren in Bedrängnis gebracht. Die Autokrise in Europa und selbst geschaffene Überkapazitäten hatten bei Kautschuk einen Preisverfall ausgelöst. Lanxess als weltgrößter Hersteller von synthetischem Kautschuk litt besonders stark darunter. Mit Stellenstreichungen und einem Umbau der Produktion steuerte der Konzern gegen.
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