Vernichtung libyscher Chemiewaffen beginnt in Niedersachsen
(dpa) In Deutschland werden in den kommenden Monaten die Reste des libyschen Chemiewaffen-Programms unschädlich gemacht. Wie die Bundeswehr am Freitag mitteilte, wurden 500 Tonnen giftiger Chemikalien von der libyschen Hafenstadt Misrata über Bremen zur bundeseigenen Gesellschaft zur Entsorgung von chemischen Kampfstoffen und Rüstungsaltlasten (Geka) in Munster in der Lüneburger Heide gebracht. Dort sollen sie in den kommenden Monaten vernichtet und umweltgerecht entsorgt werden. Den Transport nach Deutschland hatte Dänemark übernommen. Auch die USA, Kanada, Finnland, Großbritannien, Malta und Spanien leisteten einen Beitrag.
Die Chemikalien stammen aus der Ära des libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi, der 2011 von Rebellen gestürzt und später getötet worden war. «Das ist ein kleiner, aber ganz handfester Beitrag Deutschlands, um die Sicherheitslage in einem Land zu verbessern, das um Ordnung und Stabilität ringt», erklärte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU). Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) sagte: «Wir müssen verhindern, dass toxische Chemikalien in die falschen Hände geraten».
Deutschland hatte sich zuvor bereits an der Vernichtung von Giftgas aus Syrien beteiligt.
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