Chemical Looping für die Rohstoffwende
Wissenschaftler des Exzellenzclusters UniCat erhalten Innovationspreis der Deutschen Gaswirtschaft
© UniCat / Jacek Ruta
Die ASUE lobt seit 1980 in Kooperation mit den Verbänden der Gaswirtschaft und Partnern den Preis der Deutschen Gaswirtschaft für Innovation und Klimaschutz aus.
Rohstoffe aus Erdgas
Erdgas besteht bis zu 98% aus Methan, das relativ reaktionsträge und billig ist. Die oxidative Kupplung von Methan (OCM) ist eine Möglichkeit für die Synthese von kostbaren Kohlenwasserstoffen, wie zum Beispiel Ethylen, welches bisher fast ausschließlich aus dem immer knapper werdenden Erdöl gewonnen wird. „Die oxidative Kupplung von Methan unterliegt vielen Nebenreaktionen, so dass eine industrielle Anwendung zurzeit noch nicht attraktiv ist“, sagt Professor Schomäcker.
In konventionellen Reaktoren kommt es durch die gleichzeitige Einspeisung von Methan und Sauerstoff bei hohen Temperaturen zu starker Wärmeentwicklung und vermehrter Bildung von unerwünschten Verbrennungsprodukten.
Hier setzt die Idee von Dr. Vinzenz Fleischer an, der in der UniCat-Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Reinhard Schomäcker am TU-Institut für Chemie seine Doktorarbeit geschrieben hat und heute bei Evonik Industries AG tätig ist.
Chemical Looping
Im Chemical Looping-Prozess werden beide Reaktionspartner zeitlich oder räumlich getrennt voneinander dem Reaktor zugeführt.
„Mit Hilfe dieser Betriebsart können deutlich höhere Ethylen-Ausbeuten erzielt werden als mit anderen Betriebsweisen von Festbettreaktoren“, sagt Samira Parishan. Sie treibt als aktuelle Doktorandin in der Gruppe von Professor Schomäcker das Projekt weiter voran.
Im ersten Schritt wird der Katalysator mit Luft oxidiert und der Restsauerstoff mit Hilfe eines Spülgases entfernt. Im zweiten Schritt wird Methan über den oxidierten Katalysator geleitet, so dass die Kupplung nahezu ohne Nebenreaktionen stattfindet.
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