US-Ölriesen ExxonMobil und Chevron scheffeln wieder Milliarden
Geschäfte laufen dank der Erholung am Ölmarkt und starker Sparmaßnahmen deutlich besser als im Vorjahr
(dpa) ExxonMobil und Chevron haben im zweiten Quartal dank Kostensenkungen und höherer Ölpreise wieder Milliardengewinne verbucht. Bei Exxon verdoppelte sich der Überschuss verglichen mit dem Vorjahreswert auf 3,4 Milliarden Dollar (2,9 Mrd Euro), wie der weltgrößte börsennotierte Ölmulti im texanischen Irving mitteilte. Vorstandschef Darren Woods sprach von «soliden Ergebnissen», die von höheren Rohstoffpreisen getrieben worden seien.
Insgesamt stiegen Exxons Erlöse um neun Prozent auf 62,9 Milliarden Dollar, die Produktion sank indes um ein Prozent. Exxon profitiert von den gestiegenen Ölpreisen, die im Jahresvergleich zuletzt mit rund 20 Prozent im Plus lagen. Zudem sanken die Kosten abermals deutlich, die Investitionen in Ausrüstungen sowie Erkundungs- und Förderprojekte schrumpften um 24 Prozent auf 3,9 Milliarden Dollar.
Trotz des starken Gewinnanstiegs wurden die Erwartungen der Analysten aber nicht erfüllt. Anleger reagierten enttäuscht, die Aktie fiel im frühen US-Handel um knapp drei Prozent. Im bisherigen Jahresverlauf hat der Kurs damit bereits um 13 Prozent nachgegeben. Im ersten Quartal hatte Exxon noch deutlich besser verdient. Es gibt angesichts des weltweit hohen Ölangebots zudem nach wie vor Zweifel, ob die Preiserholung von Dauer sein wird.
Exxons US-Rivale Chevron schrieb im zweiten Quartal ebenfalls wieder schwarze Zahlen. Unter dem Strich ergab sich ein Überschuss von 1,5 Milliarden Dollar (1,3 Mrd Euro). Im Vorjahreszeitraum hatte der Ölpreisverfall noch einen Verlust in etwa gleicher Größenordnung verursacht. Die Erlöse stiegen verglichen mit dem Vorjahreswert um 18 Prozent auf 34,5 Milliarden Dollar. Im Vorquartal war der Umsatz jedoch noch wesentlich stärker gewachsen.
Auch Chevron strich die Ausgaben weiter zusammen, im ersten Halbjahr 2017 sanken die operativen Kosten im Jahresvergleich um zehn Prozent und die Investitionen um 25 Prozent. Dennoch gelang es, die Produktion von Öl und Gas im zweiten Quartal um zehn Prozent zu erhöhen. Am Markt kamen die Zahlen letztlich gut an - die Chevron-Aktie reagierte vorbörslich zunächst zwar verhalten, eröffnete dann aber mit deutlichen Aufschlägen. Seit Jahresbeginn ist der Kurs allerdings auch schon um acht Prozent gesunken.
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