Preisträger für Max-Planck-Forschungspreis 2002 benannt

05.12.2002

Berlin/München (dpa) - Von Computersimulationen über die Erforschung der Eigenschaften von Materie unter extremen Bedingungen bis hin zur Aufklärung von Sprachmustern - das ist das Forschungsspektrum von zwölf in- und ausländischen Wissenschaftlern, die den Max-Planck-Forschungspreis 2002 erhalten. Den mit jeweils 125 000 Euro dotierten, vom Bundesforschungsministerium gestifteten Preis vergibt die Max-Planck-Gesellschaft (München) gemeinsam mit der Alexander von Humboldt-Stiftung in sechs verschiedenen Disziplinen.

Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) wird die Preise am 11. Dezember im Rahmen einer Festveranstaltung in Berlin überreichen. Das Preisgeld solle die Forschungskooperationen mit Partnern innerhalb und außerhalb Deutschlands flexibel ermöglichen. Mit dem Geld werden insbesondere Forschungsaufenthalte, gemeinsame Fachtagungen oder Workshops sowie Hilfspersonal finanziert.

Den Max-Planck-Preis für Biowissenschaften und Medizin erhalten in diesem Jahr die drei Wissenschaftler Pamela Jane Bjorkman (Kalifornien/USA) sowie Klaus Josef Palme und Nikolaus Pfanner (beide Freiburg). Bjorkman vom California Institute of Technology habe zur Aufklärung über Ursachen von Autoimmunkrankheiten beigetragen, Palme und Pfanner von der Universität Freiburg forschten über Zellbiologie, was zum besseren Verständnis von Krankheiten wie Diabetes mellitus und Herzmuskelerkrankungen führen könne.

Der Max-Planck-Forschungspreis für Chemie und Pharmazie geht an zwei Wissenschaftler: Wilfred Frederik van Gunsteren (Eidgenössische Technische Hochschule Zürich) für neue Methoden biomolekularer Simulationen im Computer sowie Franz Hofmann (Technische Universität München) für Einsichten in die Entstehung von Arteriosklerose, was wiederum neue Therapiemöglichkeiten bei Bluthochdruck, Herzschwäche und Gedächtnisstörungen eröffne.

Mit dem Preis in der Kategorie Geistes- und Sozialwissenschaften werden Ekkehard König (Freie Universität Berlin) für Arbeiten über Grenzen der Sprach-Variationen und -Muster und Frank Rösler (Philipps-Universität-Marburg) für die Untersuchung von Prozessen des Langzeit- und des Arbeitsgedächtnisses ausgezeichnet. Rösler sei es gelungen, die neuronalen Grundlagen syntaktischer und semantischer Prozesse des menschlichen Sprachverständnisses zu entschlüsseln.

Der Preis für Ingenieurwissenschaften wird verliehen an Hans- Jürgen Herrmann (Universität Stuttgart) für die Computer-Simulation des Verhaltens von Sand und Schüttgütern.

In der Kategorie Physik werden vier Wissenschaftler geehrt: Helmut Eschrig (Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden) für neue Wege der Vorhersage des Verhaltens magnetischer Eigenschaften, Supraleitung und metallische Legierungen; Wladimir E. Fortow von der Russian Academy of Sciences (Moskau) für Methoden, die physikalische und chemische Eigenschaften von fester und flüssiger Materie sowie Gasen und Plasmen zu untersuchen; Mark G. Raizen (University of Texas, Austin) für die präzise Lenkung des Wachstums von Neuronen mit Hilfe von Laserlicht (mit der Aussicht, eines Tages geschädigte Nerven zu reparieren), und Wolfgang Peter Schleich (Universität Ulm) für die Eröffnung einer neuen Perspektive zum Verständnis der Quantennatur des Lichts.

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