Industrieschadstoffe: Nur wenige EU-Staaten informieren genug

02.11.2017 - Belgien

(dpa) Deutschland und mehr als die Hälfte der EU-Mitgliedsstaaten informieren nicht ausreichend über heimische Industrieschadstoffe. Das geht aus einer am Donnerstag in Brüssel veröffentlichten Erhebung des Europäischen Umweltbüros hervor.

Wesentliche Dokumente zu Umweltbelastungen fehlten neben der Bundesrepublik auch unter anderem von Österreich, Frankreich, Griechenland, Polen und dem Vereinigten Königreich. In der Studie wurde unter anderem untersucht, wie leicht genehmigungsbezogene Informationen von Industrieanlagen erhältlich sind.

Mit einem Gesamtwert von -10 Punkten landet Deutschland bei der Auswertung in der niedrigsten Kategorie («Nichterfüllung der Mindestanforderungen»). Nur drei EU-Staaten wurden als «exzellent» ausgezeichnet: Irland (49), Norwegen (43) und Bulgarien (39).

In Deutschland wird über Industrieemissionen nicht bundesweit, sondern von den Ländern informiert. Das Umweltbüro untersuchte die  Behörden in Hamburg, Oberbayern, Bremen und Baden-Württemberg. Es sei in Deutschland von der Region abhängig, ob Inspektionsberichte und andere relevante Dokumente veröffentlicht würden, hieß es. Manche Bundesländer erheben sogar eine Gebühr für den Zugang der Öffentlichkeit zu Informationen. Zudem sei es unverständlich, weshalb es keine bundesweite Zuständigkeit etwa des Umweltbundesamtes gebe.

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