Neue Rohstoffe für umweltverträgliche Schmierstoffe
Biobasierte Alternative für Verdickungs- und Bindemittel in Schmierstoff-Anwendungen
Biobasiert und bioabbaubar
PHA sind natürlich vorkommende Polyester, die von Bakterien als Reservestoffe für Kohlenstoff und Energie produziert werden. Die Idee, diese Biopolymere als Verdickungs- und Bindemittel für die Herstellung von Schmierstoff-Anwendungen und Gleitlacken zu nutzen, ist neu und vielversprechend, erklärt Dr. Inna Bretz vom Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT in Oberhausen: »PHA wird biotechnologisch hergestellt. Als Kohlenstoffquelle für die produzierenden Mikroorganismen können wir biogene Reststoffe verwenden. Somit sind die aus dem PHA resultierenden Schmiermittel sowohl biobasiert als auch bioabbaubar.«
Dr. Bretz koordiniert das Projekt PHAt, das Fraunhofer UMSICHT gemeinsam mit Industriepartnern umsetzt. Zunächst sollen die gewünschten Eigenschaften für verschiedene Schmierstoff-Anwendungen festlegt werden. Hierbei sind vor allem Fließeigenschaften, Löslichkeit sowie thermische und oxidative Stabilität relevant. Anschließend sollen verschiedene PHA-Modifikate entwickelt und bezüglich ihrer Eigenschaften optimiert werden.
Das Projektteam
Neben der Projektkoordination leistet Fraunhofer UMSICHT die Vorstudien zu PHA-basierten Verdickungs- und Bindemitteln im Labormaßstab. Des Weiteren sind zwei mittelständische Partner beteiligt – Fritzmeier Umwelttechnik GmbH & CO. KG verantwortet die biotechnologische Herstellung von PHA, UnaveraChemLab GmbH ist für die chemische PHA-Modifikation zuständig. Als Großindustrie und Vermarkter wird FUCHS Schmierstoffe GmbH schließlich die neuen Verdickungs- und Bindemittel in Schmierstoffen und Gleitlacken anwendungsnah prüfen.
Förderhinweis
PHAt wird für drei Jahre im Rahmen der Fördermaßnahme »Maßgeschneiderte biobasierte Inhaltsstoffe für eine wettbewerbsfähige Bioökonomie« durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 1,25 Millionen Euro gefördert. Angestoßen wurde das Projekt innerhalb des Kooperationsnetzwerks »BioPlastik«, das durch die IBB Netzwerk GmbH gemanagt wird.
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