Altana will Forschung künftig verstärkt ins Ausland verlagern

Deutschland bleibt weiterhin Schwerpunkt in Forschung und Entwicklung

03.02.2003

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Bad Homburger Pharmakonzern Altana will seine Forschungsaktivitäten verstärkt ins Ausland verlagern. Es sei nicht geplant, in Deutschland eine neue Fabrik auf der grünen Wiese zu errichten, sagte Konzernchef Nikolaus Schweickart der "Süddeutschen Zeitung" (Montagsausgabe). Favorit für die zweite Tablettenproduktion, die Altana für das Atemwegmedikament Roflumilast benötige, sei Irland. Dem Manager zufolge steht ein Beschluss für die 100-Millionen-Euro-Investition an.

Gleichzeitig betonte Schweickart, dass es in Deutschland nicht zu einem Investitionsstopp kommen soll. Bei Altana entfielen 85 Prozent der Ausgaben für Forschung und Entwicklung auf Deutschland, obwohl rund 80 Prozent des Umsatzes jenseits der deutschen Grenzen erwirtschaftet werden. "Niemand kann uns vorwerfen, wir hätten Deutschland schlecht gemacht." Altana werde aber seine Forschungsinvestitionen nur im Inland belassen, "solange es sinnvoll ist."

Durch die deutsche Gesundheitspolitik würde die forschende Pharmaindustrie gleich mehrfach bestraft durch Zwangsrabatte, Preisstopp und Festbeträge auf Arzneimittelinnovationen, sagte Schweickart. Dies wiederum treibe die Unternehmen ins Ausland.

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