Q3/2000: Merck stellt die Weichen für profitables Wachstum
"Mit diesem Ergebnis hat die Merck-Gruppe erneut ihre hohe Ertragskraft unter Beweis gestellt. Wir sind entschlossen, unsere Profitabilität weiter zu steigern", betonte Prof. Dr. Bernhard Scheuble, Chief Executive Officer der Merck KGaA, vor Journalisten in London. Erstmals in der Geschichte des Unternehmens habe Merck für alle Geschäftseinheiten sowie für die Gruppe verbindliche Zielvorgaben für die Umsatzrendite (Return on sales; ROS) sowie die Verzinsung des eingesetzten Kapitals (Return on capital employed; ROCE) vereinbart.
Im 3. Quartal hat die Merck-Gruppe einen ROS von 11 Prozent und einen ROCE von 12 Prozent erzielt. Nach den Vorgaben will das Unternehmen insgesamt künftig bei beiden Kenngrößen die 15 Prozent-Marke überschreiten. Die gleiche Messlatte gilt für die Sparten der Spezialchemie. Im Bereich Pharma will Merck die Rentabilität in beiden Fällen auf mehr als 20 Prozent steigern. Die Labordistribution, die als reines Handelsgeschäft anderen Bedingungen unterliegt, soll künftig einen ROS von fünf Prozent und einen ROCE von zehn Prozent erreichen.
"An diesen Zielen wollen wir uns messen lassen und wir werden die Messlatte überspringen", betonte Scheuble. Alle Mitarbeiter des Unternehmens seien gefordert, ihren eigenen Verantwortungsbereich selbst wie verantwortliche Unternehmer zu führen. Um die Eigenverantwortung der Mitarbeiter zu stärken, habe Merck inzwischen das von der Hauptversammlung 2000 genehmigte Aktienoptionsprogramm für Führungskräfte weltweit eingeführt. "Wir werden das Konzept, unsere Mitarbeiter unmittelbar am Geschäftserfolg zu beteiligen, konsequent weiterverfolgen", kündigte Scheuble an.
Unternehmensbereiche
Pharma trug im 3. Quartal 42 Prozent zum Umsatz und 62 Prozent zum Betriebsergebnis der Merck-Gruppe bei und steigerte den Umsatz um +2 Prozent auf 726 Mio Euro. Zum Umsatzwachstum trugen Originalpräparate (+15 Prozent auf 455 Mio Euro), Generika (+16 Prozent auf 197 Mio Euro) und Consumer Healthcare (+12 Prozent auf 70 Mio Euro) gleichermaßen bei und konnten damit den Wegfall des Kontrastmittelgeschäftes (Bracco) im Vergleich zum Vorjahrsquartal überkompensieren. Bereinigt um die Veränderungen im Konsolidierungskreis (-9 Prozent) und Währungseffekte (+7 Prozent) wurde insgesamt ein gutes organisches Wachstum von +5 Prozent erzielt.
Das Umsatzwachstum bei den Originalpräparaten wird weiterhin entscheidend von Glucophage getragen, einem der weltweit führenden Präparate zur Therapie des Typ 2 Diabetes. Glucophage hat im 3. Quartal um +62 Prozent auf 587 Mio Euro zugelegt und in den ersten neun Monaten weltweit einen Umsatz von 1.633 Mio Euro erzielt. Auch die Ausweitung des Geschäfts mit Bisoprolol (Concor) auf die neue Indikation Herzinsuffizienz verläuft erfolgreich. Hier stiegen die Umsätze im 3. Quartal um +126 Prozent auf 418 Mio Euro.
Die vier Sparten der Spezialchemie trugen im 3. Quartal 16 Prozent zum Umsatz und 32 Prozent zum Betriebsergebnis der Merck-Gruppe bei. Der Umsatz stieg um +34 Prozent auf 280 Mio Euro, wobei ein beeindruckendes organisches Wachstum von +20 Prozent erzielt wurde. Wechselkurseffekte trugen mit +10 Prozent zum Umsatzwachstum bei.
Das Umsatzwachstum wurde im 3. Quartal insbesondere von den Flüssigkristallen getragen, die um +77 Prozent auf 76 Mio Euro zulegten. Motor der Umsatzentwicklung sind Mischungen für Notebooks und Flachbild-Monitore, aber auch farbige Mobiltelefon-Displays, die d