Beiersdorf und Smith & Nephew gründen Joint Venture für Professional Produkte im medical Geschäft
Vorbehaltlich der in den nächsten Monaten zu erwartenden Zustimmung der Kartellbehörden wird das Joint Venture seine Tätigkeit im April 2001 aufnehmen. Es wird mit einem Umsatz von etwa € 490 Mio. starten, dazu steuert Beiersdorf € 260 Mio. bei, Smith & Nephew € 230 Mio., der Ertragsanteil liegt bei € 29 Mio. bzw. € 27 Mio. 65 % des Umsatzes werden in Europa erwirtschaftet, weitere 15 % in den USA.
Die Geschäftsfelder der neuen Gesellschaft sind traditionelle Wundversorgung, Gipsverbände, elastische Bandagen und Kompressionsstrümpfe. Sie wird ein führender Anbieter von medical Produkten in diesen Segmenten sein.
Insgesamt werden weltweit etwa 3.000 Mitarbeiter in dem Joint Venture arbeiten. Die Produktionsstandorte liegen im wesentlichen in Deutschland, Großbritannien, den USA, Frankreich, Irland, Südafrika und Mexiko. Die in Deutschland tätige Gesellschaft ist für die Steuerung des weltweiten wie auch für das deutsche Geschäft verantwortlich. Weitere vollausgebaute Niederlassungen wird es in Großbritannien, USA, Frankreich und den Niederlanden geben. Zunächst für drei Jahre wird das Joint Venture in einigen Ländern auf die Verkaufsstrukturen seiner Muttergesellschaften zurückgreifen können. Durch diese Maßnahmen sind bereits kurzfristig große Synergieeffekte möglich, weitere werden sich durch Spezialisierung und Fokussierung an den Fertigungs- und Verkaufsstandorten ergeben.
Das Management des Unternehmens kommt aus beiden Gesellschaften: Vorsitzender der Geschäftsführung wird Graham Siddle (bisher Smith & Nephew). Für Beiersdorf werden Jürgen Bauschke, Dr. Maurizio Ballicu und Dr. Claus-Hermann Wiegel im Führungsgremium vertreten sein. Jürgen Bauschke leitet das operative deutsche Geschäft.
Im Rahmen der Neuordnung der Beiersdorf AG erfolgte bereits – wie am 28. Juni 2000 gemeldet – die Übernahme der Pflastermarke Elastoplast durch Beiersdorf sowie der Vertriebsrechte für NIVEA in Großbritannien und in mehreren Ländern des Commonwealth. Das erworbene Pflastergeschäft hatte im vergangenen Jahr einen Umsatz von ca. € 50 Mio. Der NIVEA-Umsatz durch Smith & Nephew betrug € 100 Mio. Damit wird Beiersdorf führend auf dem Weltmarkt mit Pflastern und gewinnt die weltweite Verfügung über NIVEA.
Dagegen hat Beiersdorf einige Produkte aus dem Sektor der speziellen Wundversorgung an Smith & Nephew verkauft. Das hier erzielte Umsatzvolumen betrug 1999 € 53 Mio.