Grundsteinlegung für neue Polycarbonat-Anlage von Bayer am Standort Caojing, Shanghai
Die Verbindungen zwischen Bayer und China reichen bis in das Jahr 1882 zurück, als erstmals Farben von Bayer auf dem chinesischen Markt angeboten wurden. Heute ist Greater China mit einem Umsatz von rund 1,1 Milliarden Euro im Jahr 2002 der zweitgrößte Einzelmarkt von Bayer in Asien nach Japan und die Volksrepublik China einer der großen weltweiten Investitionsschwerpunkte für den Konzern. Bayer beschäftigt in Greater China über 2.600 Mitarbeiter. Das Unternehmen ist mit insgesamt 22 Firmen vor Ort vertreten. Fünfzehn Produktionsgesellschaften aus allen Arbeitsgebieten des Konzerns haben den Betrieb aufgenommen und decken einen zunehmenden Anteil des Umsatzes aus lokaler Fertigung.
Der neue Standort in unmittelbarer Nähe der mit rapidem Tempo wachsenden Metropole Shanghai ist die ideale Basis für zukünftige Aktivitäten. "Die Region Shanghai bietet mit ihren gut ausgebildeten Fachkräften und einer hervorragend entwickelten Infrastruktur optimale Bedingungen", erklärte Dr. Hagen Noerenberg, Leiter des Bereichs MaterialScience bei Bayer. Auf einer Fläche von rund 1,5 Quadratkilometern entstehen in Caojing in den kommenden Jahren World-Scale-Produktionsanlagen für Polymerprodukte, die nach dem modernsten Stand der Technik aufgebaut werden. Dies garantiere eine wirtschaftliche Produktion bei hoher Qualität, die Bayer Wettbewerbsvorteile im Markt biete.
Insgesamt plant Bayer in Caojing neben dem Aufbau der Polycarbonat-Produktion noch zwei weitere Großprojekte: Mit der Errichtung von Produktionsstätten für sogenannte Polyisocyanate wird der Standort für Bayer zur wichtigsten Basis für Lackrohstoffe in dieser Region. Bereits seit April 2003 werden Rohstoffe des Sortiments Desmodur® N in einer Anlage mit einer Jahreskapazität von 11.500 Tonnen hergestellt. Eine Anlage für Polyisocyanat-Rohstoffe der Produktreihe Desmodur® L befindet sich zurzeit im Bau. Nach ihrer Fertigstellung, die für Ende 2004 geplant ist, verfügt Bayer in Caojing über eine Gesamtkapazität von 11.000 Jahrestonnen für diese Produktgruppe. Außerdem ist die Errichtung einer World-Scale-Produktionsanlage für das Vorprodukt HDI geplant, die zunächst auf eine Kapazität von 30.000 Jahrestonnen dimensioniert ist und Ende 2006 fertiggestellt sein soll. Die Kapazität kann - je nach Bedarf - in einer weiteren Bauphase auf insgesamt 50.000 Jahrestonnen erweitert werden. Die mit modernster Technologie produzierten Rohstoffe werden zur Herstellung hochwertiger Polyurethanlacke für die allgemeine Industrie- und Automobil- sowie die Holz- und Möbellackierung eingesetzt.
Ein weiterer Investitionsschwerpunkt ist die Errichtung von Produktionsanlagen für die Polyurethan-Rohstoffe MDI (Diphenylmethan-Diisocyanat) und TDI (Toluylen-Diisocyanat). 2008 soll die Produktionsanlage für MDI-Gemische mit einer Jahreskapazität von 230.000 Tonnen ihren Betrieb aufnehmen.
Für TDI ist die Errichtung einer Anlage mit einer Jahres-Produktionskapazität von 160.000 Tonnen geplant, die im Jahr 2009 in Betrieb gehen soll. MDI und TDI werden als wichtige Rohstoffe für die Produktion von Polyurethan-Schäumen z.B. für Matratzen und Polstersitze sowie zur Isolation von Kühlschränken eingesetzt.