Chemie-Konzern Wacker plant Börsengang der Silizium-Tochter

23.01.2004

München (dpa) - Der Chemie-Konzern Wacker bereitet den Börsengang seiner Tochter Siltronic vor. Einen konkreten Zeitplan gebe es nicht, aber es werde keine Jahre mehr dauern, sagte ein Sprecher am Donnerstag in München. Das in Siltronic AG umbenannte Unternehmen produziert Siliziumscheiben für die Halbleiterindustrie. Mit der Bekanntgabe der Börsenpläne bestätigte Wacker einen Bericht der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Donnerstag).

Siltronic ist nach Konzernangaben einer der weltweit größten Anbieter von Reinstsilizium. Auf die Tochter entfällt gut eine Milliarde Euro des Konzernumsatzes von knapp 2,7 Milliarden Euro. Bereits zum Jahresende 2003 war die kleinste Wacker-Tochter, die Ceramics, ausgegliedert worden. Bei ihr zieht der Konzern, an dem das deutsch-französische Pharmaunternehmen Aventis mit 49 Prozent beteiligt ist, auch einen Verkauf in Erwägung.

Unternehmenssitz von Siltronic ist München, produziert wird in den USA, Europa und Asien. Am Produktionsstandort Burghausen versucht der Konzern mit Hilfe eines Gehaltsverzichts innerhalb der kommenden beiden Jahre ohne Kündigungen auszukommen. Über Siltronic hinaus will er in Deutschland weitere 30 Millionen Euro an Personalkosten sparen. Dies solle über eine Absenkung der Arbeitszeit und des Entgelts erreicht werden. Der Gesamtkonzern hat weltweit über 16 000 Mitarbeiter, rund 7000 sind für Siltronic im Einsatz.

Der Konzern gab neben den Börsenplänen bekannt, dass er sich stärker auf sein Kerngeschäft Chemie konzentrieren werde und auch deshalb die Eigenständigkeit von Siltronic vorantreibe. Eine weitere Konzentration auf das kapitalintensive Halbleitergeschäft wäre zu Lasten der Chemie gegangen, sagte der Sprecher.

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