Elektronischer Wächter zur Kontrolle von Destillationen entwickelt

27.01.2004

Zwei Mitarbeiter der Universität Bonn haben ein Gerät entwickelt, das Destillationsvorgänge vollautomatisch und rund um die Uhr überwacht. Der elektronische Aufpasser, den Bernhard Klöckner vom Chemischen Institut der Universität Bonn zusammen mit seinem Kollegen Achim Brähler konstruiert hat, ist ein wahrer Tausendsassa: Er überwacht die Wasserzufuhr, sperrt den Hahn, sobald ein Schlauch platzt, und schaltet die Kolonne ab. Gleichzeitig überwacht er die Kolbentemperatur und regelt den Heizpilz auf wenige Zehntel Grad genau. Auch wenn das Rührwerk im Kolben nicht mehr arbeitet, fährt der elektronische Wächter die ganze Anlage herunter - sonst kann sie ebenfalls hochgehen. Im Alarmfall kann das Gerät die Verantwortlichen sogar per Handy informieren.

"Der reine Materialpreis beträgt 800 Euro", so Brähler; "damit können Sie dann drei Destillationskolonnen gleichzeitig überwachen." Käufliche Controller kosten ein Vielfaches, leisten aber weniger. Knapp 40 Geräte sind an der Uni Bonn bereits im Einsatz; andere Hochschulen zeigen sich ebenfalls an dem elektronischen Wächter interessiert. "Eine sehr sinnvolle Sache, gerade mit Blick auf die Sicherheit der Mitarbeiter und Studierenden", findet auch Kanzlervertreterin und Technik-Dezernentin Kristina Kornmesser und begrüßt, dass auch das Innenministerium der Landesregierung die Erfindung honoriert.

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