Neues Degussa-Projekthaus ProFerm

Mikroorganismen eröffnen neue Chancen für die Chemieproduktion

10.03.2004

Das Potenzial biotechnologischer Produktionsverfahren will die Degussa AG, Düsseldorf, verstärkt nutzen. Dazu hat sie das neue Projekthaus ProFerm mit Hauptsitz in Hanau/Wolfgang gestartet, in das sie in den nächsten drei Jahren rund 20 Mio. Euro investieren wird. Dies gab Degussa heute anlässlich der Bilanz-Pressekonferenz bekannt.

Der Degussa-Vorstandsvorsitzende Prof. Utz-Hellmuth Felcht: "Wir wollen in der Biotechnologie künftig noch stärker werden, denn sie eröffnet uns den Zugang zu innovativen Produkten und neuen Geschäften. Damit bauen wir unsere führenden Marktpositionen weiter aus." Ein Beispiel dafür sind natürliche, hautidentische Lipide für Kosmetika, einem margenstarken Wachstumsmarkt. Degussa ist ein führender Hersteller und Lieferant von Rohstoffen, Additiven und Wirkstoffen für die kosmetische Industrie.

Ein wichtiger Teilbereich der Biotechnologie ist die Fermentation. Hier entstehen die gewünschten Stoffe als Stoffwechselprodukt der Mikroorganismen. Dieses Prinzip wird seit Jahrhunderten genutzt.

Dr. Alfred Oberholz, im Degussa-Vorstand für Forschung und Entwicklung verantwortlich: "Die moderne Systembiologie integriert unterschiedliche Teildisziplinen wie z.B. Genomics und Proteomics - das ist die Analyse der Gesamtheit aller im Organismus vorhandenen Gene bzw. Proteine. Dieses ganzheitliche Verständnis der Mikroorganismen erlaubt es heute, ihre Produktivität schneller und gezielter zu steigern."

Hier setzt das neue Projekthaus an. Mit modernsten Methoden entwickeln 30 Mitarbeiter unter Leitung von Dr. Stefan Buchholz neuartige Bakterienstämme und Fermentationsprozesse. Degussa stellt eine Vielzahl von Produkten - wie z.B. Aminosäuren, Verdickungsmittel oder Inhaltsstoffe für Kosmetikprodukte - bereits heute fermentativ her. ProFerm wird diese solide Wissensbasis ausbauen, das Know-how der Geschäfts- und Servicebereiche verknüpfen und so eine Plattform für den ganzen Konzern schaffen. Das neue Projekthaus ist damit ein weiteres Paradebeispiel dafür, wie Degussa internes Wachstum durch "Linking Knowledge" fördert. Zudem profitiert ProFerm von einem starken Netzwerk mit externen Partnern wie Universitäten und Biotechnologieunternehmen.

Mit dem Konzept des "Projekthauses" entwickelt Degussa in einem festen Zeitraum von drei Jahren zukunftsträchtige Technologien bis zur Anwendungsreife. Derzeit forschen zwei weitere Projekthäuser auf den Gebieten Katalyse und Funktionale Polymere. In einem Dreijahresrhythmus legt Degussa mit der Beendigung eines Projekthauses gleichzeitig wieder ein neues auf.

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