Strategische Neuausrichtung für die Petrochemie der internationalen BP Gruppe
Nachdem die internationale BP in den vergangenen sechs Jahren durch weltweite Akquisitionen ihr Geschäft deutlich erweitert hat, wird sie nun ihre Aktivitäten im Geschäftsbereich der Petrochemie bündeln und sich auf die Bereiche konzentrieren, die den Ergebnis- und Wachstumszielen der BP Gruppe mittel- und langfristig gerecht werden. Im Rahmen einer generellen Überprüfung des Portfolios hat sich ergeben, dass ein beträchtlicher Teil des Petrochemiegeschäftes den Anforderungen der BP - auch mit Blick auf die enttäuschenden Ergebnisse der vergangenen Jahre -, nicht genügen wird. Folglich wird sich die BP-Petrochemie künftig nur noch auf Kernprodukte des Bereiches Aromaten und Essigsäure und deren Derivate (PTA, Paraxylol, Essigsäure und verbundene Produkte) fokussieren und sich daher von dem Bereich der Olefine und ihrer Derivate (O&D), wie z.B. Polyolefine, trennen.
Die in Deutschland direkt von dieser Neuausrichtung betroffenen Standorte sind Köln-Worringen und Marl mit insgesamt rund 2.300 Mitarbeitern. Über die Einbeziehung der Standorte Gelsenkirchen, Münchsmünster und Mülheim/Ruhr - in Besitz des "Ruhr Oel"-Joint-Ventures der Deutschen BP mit der venezolanischen Ölgesellschaft PdVSA - wird BP mit PdVSA in Verhandlungen eintreten.
BP beabsichtigt, Ende 2004 ihr weltweites O&D-Geschäft in eine rechtlich selbständige Gesellschaft zu überführen und einen Teil des Grundkapitals im Rahmen eines IPO (Initial Public Offering) in der zweiten Hälfte 2005 an die Börse zu bringen. Der Börsengang wird sich über mehrere Jahre hinziehen und an einem der größten Aktienmärkte erfolgen. Um einen möglichst reibungslosen Übergang zu gewährleisten, will BP für zwei bis drei Jahre Mehrheitsaktionär bleiben. Das Anlagevermögen der neuen Gesellschaft wird - unter Einrechnung des Olefingeschäfts des "Ruhr Oel"-Joint-Ventures - mehr als 50 % des derzeitigen petrochemischen Gesamtportfolios der BP-Gruppe von 13 Mrd US$ umfassen. Damit ist das Portfolio der neuen Gesellschaft eines der größten auf dem weltweiten O&D-Sektor. So kann sie ihr volles Entwicklungspotential ausschöpfen und ihre Wettbewerbsposition global wirkungsvoller ausbauen, als es bei einem Verbleib innerhalb der BP der Fall wäre. Die Chancen dieses Geschäftszweigs werden sich mit dem neuen Unternehmen deutlich verbessern. Die Gründung dieser neuen Gesellschaft wird auch für den Standort Deutschland und die weitere Entwicklung der petrochemischen Aktivitäten sehr hilfreich sein. Gerade die deutschen Standorte sind innerhalb des O&D-Geschäftes der BP glänzend positioniert und werden einen wesentlichen Teil zur Leistungsfähigkeit der neuen Gesellschaft beitragen.
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