Engere wissenschaftliche Kooperation mit China - Eröffnung des Helmholtz-Büros in Peking

27.07.2004

Die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren eröffnet heute offiziell ihr Büro in Peking. Zweck der Repräsentanz in China ist, die Kooperation zwischen den Wissenschaftlern der 15 Helmholtz-Zentren und ihren chinesischen Partnern zu fördern. Das Pekinger Büro ist nach dem Brüsseler Büro die zweite Vertretung der Helmholtz-Gemeinschaft im Ausland.

"Chinesen bilden derzeit die drittgrößte nationale Gruppe der Helmholtz-Gastwissenschaftler. Wenn ich die Aufbruchsstimmung und die Dynamik der Forschungslandschaft in China betrachte, so liegt es nahe, unsere erste außereuropäische Vertretung in diesem Land zu eröffnen", erklärt Prof. Dr. Walter Kröll. China ist ein Land mit rasch wachsendem wissenschaftlichen und technologischen Potenzial, gut ausgebildeten Wissenschaftlern und Ingenieuren sowie einer prosperierenden Wirtschaft. All dies macht die Forschungseinrichtungen des Landes zu wichtigen strategischen Partnern der Helmholtz-Gemeinschaft.

Erfolgreiche deutsch-chinesische wissenschaftliche Zusammenarbeit

Die Schwerpunkte der Zusammenarbeit zwischen chinesischen Instituten und deutschen Helmholtz-Zentren liegen in langfristigen Projekten der sechs Forschungsbereiche der Helmholtz-Gemeinschaft: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie sowie Verkehr und Weltraum. In den letzten 20 Jahren konnten auf vielen Gebieten enge Beziehungen zwischen Helmholtz-Forschern und chinesischen Partnern aufgebaut werden; daran beteiligt sind auf chinesischer Seite Institute der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, Universitäten, Kliniken und Regierungseinrichtungen. Im Rahmen der Eröffnungsfeier stellen deutsche und chinesische Forscher während des wissenschaftlichen Begleitprogramms das breite Spektrum gemeinsamer Wissenschaftskooperation vor. Dazu zählt eine Kooperation des Forschungszentrums Jülich (FZJ) mit sechs chinesischen Universitäten zum Thema "ökologische Auswirkungen des Drei-Schluchten-Staudamms", an der sich sechs weitere Helmholtz-Zentren und deutsche Universitäten beteiligen möchten.

Ein weiteres Beispiel ist die Zusammenarbeit zwischen der Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI), Darmstadt, und dem Institut für Moderne Physik der Chinesischen Akademie der Wissenschaften: Während der vergangenen Jahre wurde in Lanzhou (Provinzhauptstadt von Gansu) ein Beschleunigerzentrum gemeinsam geplant und aufgebaut. Noch in diesem Jahr sollen die ersten Experimente durchgeführt werden.

Zu den Gästen der Eröffnungsfeier gehören der Vizeminister des chinesischen Ministeriums für Wissenschaft und Technologie, Yanhua LIU, und Staatssekretär Dr. Wolf-Dieter Dudenhausen vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Die Forschung wird von Helmholtz-Präsident Professor Walter Kröll und auf chinesischer Seite durch die Präsidenten der Nationalen Naturwissenschaftlichen Stiftung Chinas und der Chinesischen Akademie der Wissenschaften Professor Yiyu CHEN und Professor Yongxiang LU vertreten.

Das Büro der Helmholtz-Gemeinschaft in Peking: Anlaufstelle für chinesische und deutsche Wissenschaftler

Dr. Hong He, Leiter des Helmholtz-Büros Peking stellt klar: "Kooperationen müssen stets einen erkennbaren Nutzen für beide Seiten bieten. Unter dieser Prämisse erforschen Mitarbeiter der Helmholtz-Zentren mit ihren chinesischen Partnern Systeme hoher Komplexität unter Einsatz von Großgeräten und wissenschaftlichen Infrastrukturen. Gemeinsam erreichen sie ihre Ziele schneller und effizienter." Das neue Helmholtz-Büro Peking ist erste Anlaufstelle für Partner aus Deutschland und China: Für die Helmholtz-Forscherinnen und Forscher bietet es spezifische Informationen über Chinas Politik, den Arbeitsmarkt, das akademische Angebot und Forschungsprojekte. Chinesische Wissenschaftler erhalten vom Helmholtz-Büro Peking Informationen über die Forschungsbedingungen und die besondere Infrastruktur der Helmholtz-Gemeinschaft. Damit stellt das chinesische Büro nicht nur die 15 Helmholtz-Zentren, sondern den gesamten Forschungsstandort Deutschland als attraktives Ziel für die Ausbildung von Nachwuchsforschern und die Durchführung anspruchsvoller Forschungsvorhaben vor. Informationen hierzu befinden sich auch auf der chinesischen Webseite der Helmholtz-Gemeinschaft unter www.helmholtz.cn. Die Helmholtz-Büros in Brüssel und Peking sollen nicht die einzigen Auslandsvertretungen der Helmholtz-Gemeinschaft bleiben. Die Helmholtz-Gemeinschaft plant, ein weiteres Auslandsbüro in Moskau zu eröffnen.

Ansprechpartner im Büro Peking

Der Leiter des Büros Peking, der chinesische Physiker Dr. Hong He, studierte an der Huazhong Universität in Wuhan (China) und promovierte 1990 in Jena (Deutschland). Anschließend forschte er in Oxford (England). 1995 kehrte er nach China zurück, wo er im Medizinischen Institut für Raumfahrt in Peking forschte, das er als Vizedirektor der Medizinischen Betreuungs- und Überwachungsabteilung für Astronauten verließ. 2000 bis zu seinem Wechsel zur Helmholtz-Gemeinschaft arbeitete er für die Stadt Peking als Leiter der Abteilung für internationale Zusammenarbeit bei der Kommission für Wissenschaft und Technologie.

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