Rotwein ist gesund!

18.07.2001

Das haben wir schon oft gehört oder gelesen: Ein oder zwei Gläser Rotwein pro Tag fördere unsere Gesundheit. Aber was ist wirklich dran bzw. drin im Rotwein? Anna Ibbotson, Analystin bei Frost & Sullivan, zählt u. A. den Schutz vor kardiovaskulären Erkrankungen, Krebs, Alzheimer und Entzündungen zur eindrucksvollen Liste der Vorteile, die Rotwein für die Gesundheit bringt.

Im Rotwein kommen Polyphenole vor, die antioxidative Eigenschaften haben. Mit anderen Worten: Sie machen die freien Radikale in unserem Körper unschädlich. Freie Radikale attackieren und zerstören gesunde Zellen innerhalb eines Organismus. Sie sind das Nebenprodukt chemischer Prozesse, die im Körper ablaufen, und ihre Anzahl kann durch Zigarettenrauchen und durch Toxine in der Atmosphäre noch erhöht werden. Freie Radikale beschleunigen den Alterungsprozess, fördern die Entstehung von Krebs und Arthritis und verursachen Müdigkeit. Mit einer erhöhten Zufuhr von Antioxidantien lässt sich die Anzahl der freien Radikale wirkungsvoll reduzieren.

Herz und andere Organe werden unterstützt

Inzwischen gibt es eine große Anzahl wissenschaftlicher Studien verschiedener Organisationen und Forschungseinrichtungen zu den Eigenschaften von Rotweinprodukten, einschließlich Traubenkern- und Traubenschalenextrakten. Die Ergebnisse zeigen, dass die Produkte die Gelenkflexibilität verbessern, Arterien und Venen stärken sowie die Blutzirkulation und damit die Funktion von Herz und anderen Organen unterstützen.

Traubenextrakte gegen das Altern

Neben den positiven Wirkungen für die Gesundheit gibt es auch Hinweise darauf, dass Weintraubenprodukte ihre Konsumenten länger jung aussehen lassen. Die Proanthocyanidine in den Traubenkernen lagern sich an Kollagenfasern an und beugen somit einer frühen Faltenbildung vor. Die jüngsten Markteinführungen von Feuchtigkeitscremes und -lotionen mit Traubenkern- und Traubenschalenextrakten weisen darauf hin, dass auch die Kosmetikhersteller inzwischen auf die Vorzüge des Rotweins aufmerksam geworden sind.

Rotweinpillen wirkungsvoller als Vitamine?

Obwohl der Nutzen von Rotweinpillen unbestritten ist, so sind doch schon eine Vielzahl ähnlicher Produkte auf dem Markt. Zu den gängigen Antioxidantien, die in Pillenform erhältlich sind, zählen die Vitamine E und C, auch bekannt als Tocopherole bzw. Ascorbinsäure. Sowohl Vitamin E als auch Vitamin C sind beim Konsumenten für ihre gesundheitsfördernde Wirkung bekannt, und umgekehrt weiß man auch allgemein über die Folgen eines Vitaminmangels Bescheid.

Dennoch scheint der Rotwein den gängigen Produkten überlegen zu sein: Die Polyphenole im Wein sind möglicherweise viel wirkungsvoller als Vitamin E und C. Wissenschaftliche Studien haben erwiesen, dass die antioxidative Kraft der Proanthocyanidine 50 Mal größer ist als die des Vitamin E und dass Polyphenole zudem die Fähigkeit besitzen, Vitamin E zu konservieren und die antioxidativen Eigenschaften des Vitamin C zu regenerieren.

Wie bei allen Nahrungsergänzungsmitteln von Ginseng bis zu Johanniskraut ist auch der Erfolg der Rotweinpillen ausschließlich von der Entscheidung der Konsumenten abhängig. Zwei Glas Burgunder oder eine Pille -- was wäre Ihnen lieber?

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