Apothekenmarkt im 1. Halbjahr 2001 mit einem Plus von 9,6 Prozent

19.07.2001

Der Gesamtumsatz des deutschen Apothekenmarktes stieg im 1. Halbjahr 2001 um 9,6% auf 16,6 Mrd. DM zu Herstellerabgabepreisen. Die Menge lag im gleichen Zeitraum bei 818 Mio. verkauften Packungen um 2% höher als im Vorjahr. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie DPM® (Der Pharmazeutische Markt) auf Basis des gesamten Apothekeneinkaufs: Dieser setzt sich aus Großhandelseinkäufen und Direkteinkäufen bei den Herstellern durch die Apotheken zusammen. Letztere machten nach Umsatz von Januar bis Juni 2001 einen Anteil von rund 10% aus, nach abgesetzter Menge liefen sogar rund 15% über das sogenannte Direktgeschäft mit wachsender Tendenz gegenüber dem Vorjahr. Strukturelle Verschiebungen zeichnen für das Marktwachstum verantwortlich Der Trend zur Verordnung innovativer Arzneimittel ist seit einigen Jahren ungebrochen. Eine Detailanalyse der Wachstumskomponenten im Apothekenmarkt zeigt, dass rund 4% des Gesamtwachstums von 9,6% auf neue Präparate entfiel. Für rund 1% des Wachstums waren neue Darreichungsformen verantwortlich. Ebenso führten die Auswirkungen von Preisveränderungen zu einem Wachstum von 1%. Mengenveränderungen standen hinter rund 3% des Umsatzwachstums. Rezeptpflichtige Arzneimittel, insbesondere innovative und höherpreisige Präparate, verzeichneten in den ersten sechs Monaten des Jahres ein Plus von 11,5%, während rezeptfreie Arzneimittel 3,9% mehr Umsatz erreichten. Nach abgesetzter Menge legten rezeptpflichtige Arzneimittel um 2,5% und rezeptfreie um 1,6% zu. Welche Arzneimittelgruppen sind der Wachstumsmotor? Kontinuierlich starkes Wachstum verzeichnen umsatzstarke Arzneimittelgruppen zur Bekämpfung von Volkskrankheiten, wie z.B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes: Lipidsenker legten im 1. Halbjahr 2001 um 22% zu, Antidiabetika um 19%. Ebenfalls stark wuchsen Prostatamittel um 19% und Ulcustherapeutika um 18%. Produktneueinführungen und damit eine Substitution zu innovativeren Therapien sind Hintergrund des Wachstums.

Neue Arzneimittel gegen zuvor kaum therapierbare Krankheiten verändern den Markt: Beispielsweise verzeichneten Anti-Alzheimer-Produkte mit Präparaten wie ARICEPT, EXELON und der Neueinführung REMINYL einen sprunghaften Umsatzanstieg um 44%. Spezifische Antirheumatika mit neuen Produkten wie ENBREL und ARAVA verdoppelten annähernd ihre Umsätze und auch die für die Asthmatherapie neuen Beta-2-Stimulanzien mit Corticoiden (Produkte: VIANI, ATMADISC und SYMBICORT) erreichten deutlich mehr Umsatz. Während die Zuwächse generell durch innovative Medikationen bedingt sind, spielten im 2. Quartal auch die Grippe- und Erkältungspräparate eine Rolle. Sie verzeichneten für die Saison ungewöhnlich hohe Zuwächse sowohl nach Menge, als auch nach Wert. Dies erklärt auch die positive Entwicklung der Selbstmedikation im 2. Quartal 2001. Rezeptfreie Arzneimittel legten im 2. Quartal nach Umsatz um 5,9% und nach Menge um 4,9% zu.

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